Theater der Zeit

Auftritt

Nürnberg: Leichtfüßig verspielt

Staatstheater Nürnberg: „Amphitryon“ von Heinrich von Kleist. Regie Anne Lenk, Bühne Judith Oswald, Kostüme Sibylle Wallum

von Christoph Leibold

Erschienen in: Theater der Zeit: Was soll das Theater jetzt tun? – Eine Umfrage (05/2022)

Assoziationen: Theaterkritiken Sprechtheater Bayern Staatstheater Nürnberg

Mutation vom Heeres- zum Spielführer: Yascha Finn Nolting als Merkur und Sascha Tuxhorn als „Amphitryon" in der Regie von Anne Lenk am Staatstheater Nürnberg. Foto Konrad Fersterer
Mutation vom Heeres- zum Spielführer: Yascha Finn Nolting als Merkur und Sascha Tuxhorn als „Amphitryon" in der Regie von Anne Lenk am Staatstheater Nürnberg.Foto: Konrad Fersterer

Der Feldherr als Feldspieler – darauf muss man auch erst mal kommen. Anne Lenk macht aus Kleists Kriegern: Kicker. Amphitryon mutiert am Staatstheater Nürnberg vom Heeres- zum Spielführer, der nach erfolgreicher WM als Weltmeister nach Theben heimkehrt. Dort muss der gefeierte Fußballgott allerdings feststellen, dass ihn ein echter Gott zum Tor des Monats, ach was, mindestens zum Toren des Jahrhunderts gemacht hat. Denn noch während sich der WM-Held auf dem Rasen abrackerte, räkelte sich Womanizer Jupiter bereits im Bett mit des Mannschaftskapitäns Ehefrau Alkmene. Amphitryon sieht sich gehörnt und, schlimmer noch, seiner Identität beraubt.

Fußball-Fans wissen: „Es gibt nur ­einen Rudi Völler!“ Amphitryon dagegen scheint plötzlich doppelt zu existieren, und die Fälschung ist offenbar noch besser in Form als das Original, gemessen jedenfalls an den Scorer-Punkten, die Alkmene für die Performance des Fake-Gatten vergibt. Fairplay sieht anders aus. Als sich der Göttervater am Ende zu seinem groben Foul bekennt, bleibt auch Alkmene nur ihr finales „Ach!“.

Es ist schon bemerkenswert, wie kriegerisch der Fußballjargon ist. Auch da werden Schlachten geschlagen, es wird geballert, Gerd Müller war einst gar der „Bomber der Nation“. Angesichts des Kriegs in der Ukraine mag es ein kluger Schachzug gewesen sein, Kleists Stück zu entschärfen. Zwar...

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