„Nichts? – Nichts.“ Aus dem Zwiegespräch zwischen Vater und Kind ist ein Monolog geworden. Man hat sich nichts mehr zu sagen – und auch das kommt nur noch aus einem Mund. Gesprächsabbruch zwischen den Generationen. Sebastian Hartmann nimmt am Deutschen Theater Berlin ein Thema aus Shakespeares „Lear“ und bietet es dann in zahlreichen Variationen dar. Ein Abend, der mehr in die Fläche als die Tiefe geht. Der sich wiederholt. Der zu keiner Handlung findet und in sich gefangen bleibt. Aber das ist zugleich auch das Thema des Abends. Denn die Alten, gespielt von Markwart Müller-Elmau und Michael Gerber, liegen in Krankenhausbetten, die schon die Anmutung von Sterbebett haben. Die Kraft hat sie verlassen, die Sprache auch, nur manchmal sind sie noch zu ein paar Tönen des Abscheus oder der Verweigerung fähig. Doch selbst wenn die vergreisten Väter schon kurz vor dem Ableben sind, stehen die Kinder noch unter ihrem Bann, übernehmen gar wie Linda Pöppel den Text der Alten. Das Gesetz des Vaters erlischt nicht mit der Kraft des Körpers, es existiert weiter und nimmt die Nachkommen gefangen. Die Bühne ist ein riesiger white cube, die weiße Zelle, die der Konzeptkünstler Brian O’Doherty als den Raum der Kunst des...