Das Eröffnungsstück der Skupova hinterlässt in heutiger Zeit ein mulmiges Bauchgefühl: Das Divadlo Minor aus Prag beschäftigt sich in „Brothers of Hope“ mit dem Schicksal der Kopecky-Brüder, vier Puppenspieler, die im Ersten Weltkrieg eingezogen wurden – und auf wundersame Weise mit dem Leben davonkamen. Denn die Bilder und Berichte aus dem Krieg in der Ukraine und von Geflüchteten, die Nachrichten von zerstörten Wohnhäusern, Schulen, Universitäten und Theatern rückt die Kriegserfahrung ganz nah heran, gefühlt näher als all die anderen Konflikte und Kriege auf anderen Kontinenten. Regisseur Jan Jirku macht aus der Geschichte der Brüder allerdings eine Schwejk-hafte Fabel – und zu einem musikalischen Puppen-Schauspiel auf großer Bühne. Kasparek, Teufel und Tod sind als große Ganzkörpermasken präsent und prägen die Handlung, die rasant durch Kindheit mit Tod von Vater und Mutter, Lehrjahre bei den Verwandten und schließlich in die Armut in der Weltwirtschaftskrise von 1929 führt. Der Tod kann tanzen in den Kriegsjahren – und der Teufel als Offizier versucht, die Kapitulation der Brüder in auswegloser Lage an der Front in Italien zu verhindern. Was am Ende wichtig ist? Seine Familie zu retten. Und genug Geld zu verdienen, um den Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten. Geschichte zum Puppen-Melodram zu verkleinern,...