Im Verlauf der 1990er Jahre konnte das wirtschaftliche Debakel Zimbabwes, in welches die Mugabe-Regierung das Land manövriert hatte, kaum noch geleugnet werden. Die mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geschlossenen Verträge und Strukturanpassungsprogramme entpuppten sich als neokoloniales Desaster, die hohen Gehälter und Pensionen der „Commrades“, ehemaliger Befreiungskämpfer, hochrangiger Militärs und einflussreicher Unterstützer Mugabes und der ZANU-PF, ließen die öffentlichen Kassen zudem ausbluten. 1998 erhielt das National Arts Council Zimbabwes zum letzten Mal Geld von der Regierung, erst 2012 wurden Zahlungen wieder aufgenommen. Im Jahr 2000 startete Mugabe die folgenschwere Landreform, mit welcher die weißen Farmer sukzessive enteignet wurden, worauf die westliche Welt mit harscher Kritik und Bestürzung reagierte, ein Großteil der Bevölkerung dagegen die nun zu erwartende „gerechte“ Verteilung des Landes begrüßte. In diesen turbulenten Jahren initiierte und etablierte der gebürtige, jedoch größtenteils in New York lebende Zimbabwer, Manuel Bagorro, das „Harare International Festival of the Arts“. Die kulturpolitischen Bedeutungen und deren Folgen für die Gesellschaft werden innerhalb dieses kurzen Zeitraums bestechend deutlich.
Kunst und Kultur waren für Mugabe mit Beginn seiner Präsidentschaft 1980 ein hohes und förderwürdiges Gut. So attestiert Jane Plastow in African Theatre and Politics dem Land zu Beginn der 1990er Jahre eine blühende Theaterlandschaft mit mehr als...