KATRIN: Was war dir in der Konzeption im Austausch mit den vier theaterpädagogischen Abteilungen wichtig, Marguerite?
MARGUERITE: Mir war zu Beginn sehr wichtig, worüber wir ‚eigentlich reden‘, wenn wir über queer oder queere Projekte sprechen, weil jede*r hat ja eine eigene Definition des Begriffes queer und ich wollte einen Austausch über die Perspektiven der Kolleg*innen haben.
KATRIN: Den Punkt kann ich gut verstehen. Ich hatte zwischendurch auch die Sorge, dass wir den Begriff queer teilweise sehr oberflächlich, vielleicht auch als ‚Modeerscheinung‘, verwenden könnten. Deshalb war mir die queere Selbstpositionierung von uns beiden sowie die der Kolleg*innen sehr wichtig. Auch unser Fokus auf den (queeren) Generationendialog, wenn wir dann mit den jungen Menschen, also den Teilnehmer*innen, zusammenkommen.
Was heißt queer für euch?
MARGUERITE: Was heißt queer für euch? Was habt ihr mit queer bisher so erlebt? Auch oder vor allem am Theater?
JOSE: Ich benutze den Begriff queer erst seit ein paar Jahren für mich, ich glaube, seit ich neunzehn bin. Entdeckt habe ich ihn für mich, weil er so umfassend ist und so viel Freiraum und Identitätsfragen zulässt. In meiner Kindheit hatte ich keine queeren Vorbilder und mein ganzes Wissen rund um Gender-...