Der Berliner Ortsteil Wedding ist bekannt für seine serielle Architektur. Besonders zwischen Englischem Viertel und Volkspark Rehberge reiht sich ein gleiches Haus ans andere. Der ganze Stolz einiger Bewohner ist daher ein rund 60 000 Quadratmeter großes Naturgelände, ein Naherholungsgebiet mit derzeit 167 Parzellen, Bäumen und Grillplätzen, ergänzt durch ein paar Fahnen, die hier traditionsgemäß wehen. Meist in den Lieblingsfarben: Schwarz. Rot. Gold. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder zeichnete die Betreiber dieser Anlage im Jahr 2000 als verdiente Gartenfreunde aus. Ihr Logo war erst kürzlich wieder in der taz zu sehen: ein Weidenkorb mit Wiesenpflanzen, umrankt von einem Schriftzug: Kleingartenverein Togo e.V. Gegründet 1939.
Der Berliner Bezirk Kreuzberg ist bekannt dafür, dass es hier, so heißt es, anders zugeht. Besonders nördlich des Kanals, im alten Postzustellbezirk 36, in dem das Ballhaus Naunynstraße beheimatet ist. Dort, auf der Bühne, sitzen Cyrus, Eric, Viktoria und Joy am Küchentisch und streiten. Ein WG-Casting ist angesagt, ein Stapel Fotos liegt auf dem Tisch. Geschlecht, Beruf, alles
wird diskutiert. Nur eines kommt nicht in Frage: dass der Neue weiß ist. „Wenn ich mir vorstelle“, sagt Joy, „dass ich morgens zum Frühstückstisch komme und dann sitzt da ein Weißer … dann ist mir noch vor dem...