Theodoros Terzopoulos, Sie beschäftigen sich seit Langem systematisch mit der Ausbildung von Schauspielern und haben dazu eine individuelle Methode entwickelt, wie in der Vergangenheit etwa Stanislawski, Meyerhold und Grotowski. Warum?
Angefangen hat alles mit den Proben zu meiner ersten Inszenierung der „Bakchen“ von Euripides vor etwa dreißig Jahren. Man kann dieses Stück nicht aufführen, ohne sich dem Phänomen der Ekstase zu stellen. Bei uns hat die Probenarbeit dann auch extreme Formen angenommen. Wir haben zum Beispiel viel in der Nacht probiert, sind in die Berge gegangen oder ans Meer, obwohl Winter war. Und wir haben uns mit den verschiedensten Ritualen beschäftigt, mit bestimmten Überresten dionysischer Kulte, die es in Nordgriechenland noch gibt, auch mit afrikanischen und asiatischen Traditionen. Eine Übung bestand darin, im Kreis zu gehen und dabei fest aufzustampfen, mit der ganzen Fußsohle. Dadurch wird der Blutkreislauf mit der Zeit so sehr stimuliert, dass sich der Körper von innen her zu öffnen scheint und das Bedürfnis entwickelt, sich im Raum zu entfalten. Das war schon eine ungeheure Erfahrung. Vom konventionellen, realistischen oder psychologischen Theater habe ich mich damals für immer verabschiedet. Mir geht es vor allem um den inneren Körper.
Was meinen Sie damit?
Die Übungen, die ich entwickelt...