Bericht
Im UNESCO-Weltkulturerbe
Das Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin reduziert seine Schauspielsparte
von Jochen Fahr und Steffi Kühnert
Erschienen in: Theater der Zeit: Neues Musiktheater (10/2025)
Assoziationen: Schauspiel Mecklenburg-Vorpommern Hamster Damm Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin

Die vergangene Spielzeit endet in Schwerin gleich mit mehreren Paukenschlägen. Generalintendant Hans-Georg Wegner verhängt für frei gewordene Stellen einen Besetzungsstopp. Damit bleiben im Schauspiel nur noch zwölf Schauspielende! Nach zähen Verhandlungen erkämpft Schauspieldirektorin Nina Steinhilber eine 13. Stelle für diese Spielzeit.
Zuvor war bereits der sehr populäre Freilicht-Spielort der Schauspielsparte im Schlossinnenhof durch den Intendanten im Alleingang aufgegeben worden. Die dem Publikum und dem Schauspielensemble seit Jahren versprochene Studio-Bühne für Projekte und kleine Formate wurde und wird vom Generalintendanten aus nebulösen Gründen verhindert. Die über Jahre gewachsene Zusammenarbeit des Theaters mit der Hochschule für Musik und Theater Rostock wurde von Herrn Wegner einseitig und ohne Absprache mit der Sparte aufgekündigt.
Im März erhält Schauspieldirektorin Nina Steinhilber dann von ihrem Generalintendanten die Nicht-Verlängerung. Warum? Weil sie sich für den Erhalt der Stellen eingesetzt hat? Weil sie ihre Sparte und wichtige Kooperationen verteidigt hat? Der Intendant selbst lässt sich seinen Vertrag von der Politik bis 2031 verlängern, um dann im Juni sieben Schauspielende zum sogenannten ergebnisoffenen Anhörungsgespräch zu bitten. Sechs Nicht-Verlängerungen werden ausgesprochen. Fast alle verbliebenen Ensemblemitglieder müssen im Oktober mit ihrer Nicht-Verlängerung rechnen. Herr Wegner scheut sich nicht, die aberwitzigsten künstlerischen Begründungen für jeden einzelnen Rausschmiss anzuführen, und spricht allgemein von...