Theater der Zeit

Protagonisten

Im goldenen Käfig

Die Methode Simon Stone: Warum die Real-Life-Ästhetik des australischen Regisseurs zunehmend zur Hochglanzmasche geriert

von Christoph Leibold

Erschienen in: Theater der Zeit: Kleiner Mann, was nun? – Geschlechterbilder im Theater – Ein Jahresrückblick (12/2021)

Assoziationen: Akteure Simon Stone Residenztheater

Am Anfang, als sich der eiserne Vorhang hebt, stellt sich zuverlässig der Wow-Effekt ein – thront doch auf der Bühne ein Tankstellenshop, detailversessen ausstaffiert mit Regalen voller Snacks, Kühlvitrinen mit Bier und Softdrinks, dazu ein Bistro­bereich samt Kaffeeautomat. Es ist, als hätte Bühnenbildnerin Blanca Añon den Laden an irgendeiner Autobahnraststätte in sämtliche Einzelteile zerlegen und im Münchner Residenz­theater eins zu eins wieder aufbauen lassen – als Spielort für ­Simon Stones Stück „Unsere Zeit“, zu dem sich der „writer-director“ (Stone über Stone) von Ödön von Horváth inspirieren hat lassen.

Die Methode des Australiers kennt im Wesentlichen zwei Spielarten: Entweder er nimmt sich einzelne Stücke vor und übersetzt sie ins Hier und Heute. Aus Tschechows lethargischen Untergehern werden dann desillusionierte Großstadt-Hipster wie in seiner Basler „Drei Schwestern“-Bearbeitung von 2016 (bis heute eine seiner besten Arbeiten). Oder er bedient sich im Gesamtkosmos eines Autors und montiert seine Gegenwarts-Updates aus dessen Motiven und Figurenkonstellationen. So geschehen etwa bei „Ibsen House“ für die Toneelgroep Amsterdam (2017) oder „Hotel Strindberg“ am Wiener Burgtheater (2018).

„Unsere Zeit“ funktioniert nach dem zweiten Muster, wobei die Bezüge zum Vorlagengeber diesmal allenfalls vage sind. So gibt es hier zwar einen DHL-Boten, der seinen Job verliert, in dem man den abgebauten...

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