Die Ramstein Airbase bei Kaiserslautern ist ein Produkt der amerikanischen Besatzungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie wurde lange vor der Wiederaufrüstung und dem NATO-Beitritt der BRD gegründet. Ein riesengroßes Areal im tiefen, dunklen (Pfälzer-) Wald, wunderbar geeignet als Versteck für Waffenarsenale aller Art. Niemand wusste wirklich, was dort unterirdisch so lagerte. Alles streng geheim. Einmal im Jahr, für eine spektakuläre Kunstfliegerschau, öffnete die Airbase ihre Tore. Im Sommer 1988 wurden nach einem Zusammenstoß zweier Flieger 70 Schaulustige getötet, etliche verletzt. Erst jetzt war Ramstein in aller Munde; eine ostdeutsche Popgruppe benannte sich nach der Airbase, unter eigensinniger Hinzufügung eines zweiten m, weil der Name des Städtchens im Pfälzerwald so knackig klingt und zudem einen Mythos beschwört, der nach Blut riecht.
Ramstein, sagt heute der ehemalige Sensor Operator im US-Drohnenprogramm Brandon Bryant, sei die Schwachstelle im System. Er meint damit nicht etwa: im technologischen Sinn, sondern im juristischen. Logistisch funktioniert die Airbase in Deutschland ganz hervorragend: Sie dient, sozusagen, zur Überlistung der Erdkrümmung. Von Kalifornien aus würde es ewig dauern, eine tödliche Drohne per Satellit auf ihr bewegliches Ziel in Afghanistan oder Irak zu steuern. Von Ramstein aus dauert es knapp zwei Sekunden. Die Strecke Ramstein – Kalifornien wird per Glasfaserkabel...