Martin Zehetgruber lernte ich Mitte der 1990er Jahre im Deutschen Schauspielhaus Hamburg kennen. Er wurde mir als „d e r Z.“ vorgestellt. Schwarze ausgewaschene 501er-Jeans, spitze Boots, buschiger Schnauzbart, weiche Lederjacke, sehr guter Humor, intelligent und trinkfest. Es war eine besondere Begegnung, wir hatten sofort einen Draht zueinander und bis heute verbindet uns eine enge Freundschaft.
Bei etwa 25 gemeinsamen Produktionen habe ich das Kostümbild entworfen. Wir haben in Wien am Burgtheater, im Residenztheater München, am Schauspielhaus und im Thalia Theater in Hamburg, De Nationale Opera en Ballet Amsterdam, Opera Liceu in Barcelona, La Monnaie in Brüssel, Opera Bastille in Paris, Opera Teatro Real in Madrid, Nationaltheater in Mannheim, Schauspiel Hannover, Staatstheater Stuttgart, Schauspiel Bonn und bei den Salzburger Festspielen für Schauspiel, Choreografisches Theater oder Opernproduktionen zusammengearbeitet und wirklich sehr viel Zeit miteinander verbracht: hauptsächlich im Theater, im Atelier, in Restaurants, in Bars, bei Endproben, gemeinsamen Urlauben.
Martin Zehetgruber macht mit seinen Räumen immer eine künstlerische Ansage.
Er vermeidet Requisiten und alles Unnötige. Keine Dekoration, kein Plüsch oder Nachbauten von real existierenden Räumen. Er will mit seinen Räumen in die Seelen der Figuren reisen. Ihn interessiert das Abgründige im Menschen. Er trifft mit seiner Raumsetzung immer den Kern der Geschichte,...