„Wer stört uns noch in später Nacht?“ Als dieser Satz nach Mitternacht fällt, lachen nur noch wenige. Ein größerer Teil scheint die unfreiwillige Ironie gar nicht mehr mitbekommen zu haben, jedenfalls deuten schräge Sitzhaltungen darauf hin. Auf der Bühne des Dresdner Schauspielhauses entwickelt sich Frank Castorfs „Wallenstein“ immer mehr zu einem Stück für Souffleuse und zwölf Spieler, die bei aller Professionalität auch der extremen Belastung der finalen Probentage Tribut zollen müssen. Genug ist nicht genug, und angesichts stetig hinzugefügter Ideen-Accessoires war die Premiere am Gründonnerstag zugleich der erste Komplettdurchlauf. Chapeau gegenüber der Flüstermeisterin Angelika Bosse, die der Truppe rettend in alle möglichen Extrempositionen nachjagen muss. Ähnlichen Respekt verdienen die Fitnessübungen der drei Live-Kameramänner.
Ungefähr halbieren wolle man den Schillerʼschen Text, hatte Staatsschauspiel-Chefdramaturg Jörg Bochow vorab erklärt. Also fünf bis sechs Stunden für alle drei Teile. Die Premiere dauerte eineinhalb Stunden länger. „Es ist ein Meer auszutrinken, und ich sehe manchmal das Ende nicht“, soll der Dichter über die Arbeit an seinem Großwerk gesagt haben. Bei dessen Castorf-Bearbeitung muss man schon von einem Ozean sprechen, meinetwegen dem Atlantischen. Denn um Europa, seine Zerrissenheit, seine Kriege, seine gegenseitigen Vergewaltigungen geht es. Der Dreißigjährige Krieg kann als Parabel dieser „Wunde Europa“ gelten. Das...
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