Dominic Huber mag Räume, die sich mit der Zeit verändern, die sich durch Bewegung erst konstituieren. Der gelernte Architekt hat dies in eigenen Performanceräumen und in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Bernhard Mikeska entwickelt und gemeinsam mit Rimini Protokoll auf eine komplexe Höhe geführt. Gegenwärtig baut er am Schauspielhaus Zürich für „Weltzustand Davos (Staat 4)“ von Rimini Protokoll (Premiere am 12. Januar) in einem ovalen, eishockeyfeldähnlichen Raum das Weltwirtschaftsforum Davos nach, entwickelt ebenfalls in Zürich für den Regisseur Sebastian Nübling einen Catwalk mit angeschlossener Sweatshop-Arbeitswelt („Sweatshop – Deadly Fashion“, Premiere Mai 2018) und transferiert für die Produktion „No Sex“ des japanischen Regisseurs Toshiki Okada die Atmosphäre von Tokios Love Hotels und Karaokebars in die Münchner Kammerspiele (Premiere April 2018). Es sind Räume, die völlig unterschiedlich aussehen, die auch unterschiedlich bespielt werden. Mal klassischer Guckkasten („No Sex“), mal in das Zuschauerfeld hineingreifende Bühnenerweiterung („Sweatshop“), dann wieder ein offener, durch eine 360-Grad-Projektionsbande unendlich in die Welt erweiterter Raum („Weltzustand Davos“). Dennoch schafft sie der gleiche Künstler, und er schafft sie nach einer bestimmten Logik.
Fragt man Stefan Kaegi von Rimini Protokoll, welches das wichtigste Tool seines Bühnenbildners Dominic Huber ist, dann platzt aus ihm heraus: „Seine Excel-Tabellen.“ Das sind „komplexe Strukturen, die aus...