Annika Gloystein: Der Erlanger Stadtrat hat in seiner Sitzung am 27. April 2023 entschieden, die Position der Theaterintendanz ab der Spielzeit 2024/25 mit dir zu besetzen. In der Pressemitteilung der Stadt Erlangen heißt es zu deiner Wahl: „Das Spektrum seiner bisherigen Regiearbeiten ist geprägt von einer großen Experimentierlust mit den theatralen Mitteln und reicht vom Schauspiel über spartenverbindende Hybride aus Tanz, Musik, Film und Sprechtheater bis hin zu performativen Projekten und Installationen im Grenzbereich von Theater, Konzert, Hörspiel und Performance.“ Da das Theater Erlangen ein reines Sprechtheater ist, wie kommt das Spartenübergreifende nach Erlangen?
Jonas Knecht: Ein Theater von heute muss sich offensiv der Vielfältigkeit unserer Gesellschaft stellen; sei es durch die unterschiedlichsten Themen, Stücke und Stoffe, die auf der Bühne verhandelt werden, bis hin zu den Spielorten, an denen Theater passiert. Und es kann das nur dann glaubhaft tun, wenn es diese Vielfalt selbst abbildet.
So muss sich diese Vielfalt auch in den Formen wiederfinden; denn ein zeitgenössisches, zukunftsweisendes Theater muss alle Künste produktiv machen.
Und dafür braucht es Künstler_innen mit den unterschiedlichsten Biografien, den unterschiedlichsten Schwerpunkten und Sichtweisen. So werden Schauspieler_innen, Performer_innen, Tänzer_innen, Musiker_innen, Puppenspieler_innen am Theater Erlangen eine gemeinsame Heimat finden. Das heißt, wir holen uns Spezialist_innen...