Dieser Text entsteht zum Jahreswechsel 2024/25. Mein Arbeitgeber, die Stadt Erlangen, befindet sich in einer schweren finanziellen Krise. Einige Erlanger Unternehmen müssen große Teile ihrer Gewerbesteuer-Zahlungen für 2023 und 2024 zurückerhalten. Wir sprechen über einen Betrag, der in etwa einem Viertel des gesamten Haushalts der Stadt Erlangen entspricht. Eine nicht leistbare Größenordnung. Im Januar wird der Erlanger Stadtrat einen Haushalt verabschieden, von dem wir jetzt schon wissen, dass er von der Regierung nicht genehmigt werden kann. Tatsächlich besteht die Sorge, dass die eben noch wohlhabende Stadt im bevorstehenden Jahr nicht einmal ihren gesetzlich vorgeschriebenen finanziellen Verpflichtungen nachkommen und die Gehälter ihrer Mitarbeiter*innen zahlen kann.
Krisen gemeinsam durchstehen
In einer solchen Situation fällt es mir als langjährigem Mitarbeiter der Stadt Erlangen schwer, ununterbrochen die Wichtigkeit von Kulturveranstaltungen zu betonen. Obwohl uns natürlich allen bewusst ist, dass gerade in krisenhaften Situationen gesellschaftlicher Zusammenhalt und identitätsstiftende Ereignisse von besonderer Bedeutung sind. Eine Überzeugung, die – und das ist die positive Nachricht – offensichtlich auch die Stadtspitze und die Politik in Erlangen teilt. Wäre das Festival vor 14 Jahren in einer deutlich weniger dramatischen Haushaltssituation beinahe abgesagt worden, und konnte nur durch das großzügige Engagement eines Sponsors gerettet werden, gehen wir – Stand heute...