Protagonisten
Randnotiz zu quasibarockem Blabla
Über den Theaterstreit in Halle
von Dirk Laucke
Erschienen in: Theater der Zeit: Wovon lebt der Mensch? – Wolfgang Engler und Klaus Lederer (02/2018)
Assoziationen: Akteur:innen Theater Werkmünchen

Als im Sommer 2016 mit Florian Lutz, Michael von zur Mühlen und Veit Güssow das neue Leitungsteam der Oper Halle antrat, nahm auch der neue Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) Stefan Rosinski seine Tätigkeit auf. Nach einem künstlerisch äußerst erfolgreichen Start stand das Haus im Frühsommer vergangenen Jahres jedoch auch aus anderen Gründen in den Schlagzeilen: Die örtliche Presse kolportierte, die TOOH, vor allem die Oper, habe in kürzester Zeit ein finanzielles „Millionen-Loch“ erwirtschaftet. Wie die Zahlen ihren Weg aus der Geschäftsleitung in die Zeitung fanden, ist nach wie vor unklar. Fakt ist: Das Klima am Haus ist seitdem vergiftet.
Okay, man kann im Theater meckern und übers Theater auch. Immerhin ist die Szene so aufgeweckt, dass – mal aus der Luft gegriffen – die Verbreitung eines reaktionären, irrationalen und dezidiert elitären Kunstverständnisses schnell genug einen schneidigen Wind der Empörung anregt. Oder nicht? Im Mai 2017 veröffentlichte der Geschäftsführer der Theater, Oper und Orchester GmbH der Stadt Halle (TOOH), Stefan Rosinski, in der Zeitschrift Merkur einen Text, über den ich als Herkunfts-Hallenser fliegen musste, zumal im März 2017 Musiktheater-Intendant Florian Lutz die Oper „Sacrifice“ von Sarah Nemtsov zur Uraufführung brachte, zu der ich das Libretto beitragen...