Puppets 4.0 ermöglicht über eine VR-Brille den Zugang zu fünf aufeinanderfolgenden digitalen Ausstellungsräumen. In virtuellen Vitrinen und vor unterschiedlichen Kulissen werden Objekte aus der Sammlung von Fritz Wortelmann, dem Gründer der dfp-Vorgängerinstitution „Deutsches Institut für Puppenspiel“, präsentiert. Darunter befinden sich materiell komplexe Figuren, wie die Puppen Lore Lafins, hergestellt aus Papiermaché, Holzmehl, Binderzusatz und vielfältigen Textilien, oder die aus Holz geschnitzten und bemalten Figuren des traditionellen indonesischen Wayang-Theaters, für deren Herstellung zudem Textilien, Leder, Pergament, Fransen und Pailletten benutzt wurden.
Im Mittelpunkt der 3D-Digitalisierung stand die Qualität von Textur und Auflösung der Exponate, betont Mareike Gaubitz. Dabei habe die Vielfalt an Materialien die Scans der Figuren im photogrammetrischen Verfahren aber auch erschwert. Als Beispiele nennt die Leiterin des Dokumentations- und Forschungszentrums des dfp eine indonesische Rangda-Maske und die metallische Rüstung einer Opera dei Pupi-Marionette aus dem sizilianischen Marionettentheater. Unterschiedliche Texturen führten zu verschiedenen Ergebnissen. Besonders diffuse Strukturen wie Fell oder Haar erwiesen sich als kompliziert.
So mussten bei den Haaren der Maske Abstriche im Detailreichtum des 3D-Modells gemacht werden. Glänzende Materialtexturen, wie die Oberfläche der Rüstung, wurden nach dem Scan zum Teil stark nachgearbeitet. Zudem experimentierten die Ausstellungsmacher*innen beim Scannen glänzender Stoffe oder von Metalloberflächen viel mit den Lichteinstellungen. Diese...