Matthias Quabbe: Zwanzig Jahre Arbeit und eine solche Vielfalt an Projekten mit unterschiedlichem Setup, Konzept, Location, Cast … Gibt es ein bestimmtes Interesse, das sich kontinuierlich abzeichnet? Was inspiriert Dich?
Alexandra Waierstall: Ich liebe den Moment, wenn Menschen in Verbindung treten, und ich bin interessiert an der besonderen Art von Schönheit, die aus dieser Verbindung entstehen kann. Es ist die Schönheit, die darin liegt, einander Raum zu geben und Vertrauen zu entwickeln, was die Grundlage für alles ist. Es geht um die Schönheit des sensitiven Körpers, der wahrnimmt, der empfindet und so einen Raum der Annäherung und Verbundenheit schafft, wo es weder möglich noch notwendig ist, zu wissen, wer wen trägt. Die Schönheit liegt in der Verbindung, in der Verlangsamung, in der subtilen Verlagerung des Gewichts, die einen Beginn markiert, eine Öffnung. Selbst wenn der stehende Körper sein Gewicht nur leicht verschiebt, gibt es diese permanente Bewegung, diese Vorstellung davon, bis zur Essenz der Dinge vorzustoßen. Dadurch entsteht etwas, das einladend ist, das uns gestattet, ein Teil davon zu sein. Ich glaube, diese Neugier und die damit verbundene Begeisterung treiben mich an.
MQ: Es geht also um einen vieldeutigen Zustand des Zusammenseins.
AW: Es ist ein ständiger Modus des Übergangs....