Gerade als die freie Szene in sicherem und behäbigem Fahrwasser vor sich hin zu schippern begann, nahm der neue künstlerische Leiter der Impulse Haiko Pfost mit Volldampf Kurs auf noch unbekannte Inseln. Er präsentierte Produktionen, die ausschweifend, erfrischend verschroben, intim und verletzbar waren und sich jeder Kategorisierung entzogen. Er schuf eine vielfältige Mischung, zu der die Nabelschau „All Eyes On“ der Performerin Teresa Vittucci, „The Guardians of Sleep“ von David Weber-Krebs, der Abgesang auf das im Rechtspopulismus versinkende Osteuropa „Mothers of Steel“ von Agata Siniarska und Mădălina Dan gehörten wie das „Dorf Theater“ von Corsin Gaudenz.
Haiko Pfost, in Ihrer ersten Ausgabe des Impulse Theater Festivals haben Sie Aufführungen nach Nordrhein-Westfalen gebracht, die hier so noch nicht zu sehen waren. Im Showcase zeigen Sie eine sehr heterogene Auswahl von vielfach radikalen und ästhetisch unvertrauten Inszenierungen. Einige von ihnen sind kaum noch im deutschen Sprachraum verankert: Die Künstlerinnen und Künstler sind weitaus internationaler aufgestellt als in den Vorjahren, das Geschmeide der Koproduktionen ist teilweise außereuropäisch. Welche Kriterien hatten Sie bei der Auswahl?
Wir haben nach den herausragendsten und herausforderndsten Arbeiten gesucht sowie nach Arbeiten, die so im Stadttheater nicht hätten entstehen können. Dabei haben wir unsere Definition des „deutschsprachigen Raums“...