Theater der Zeit

Auftritt

Theater Basel: Eine Spielwiese für Herbert (Grönemeyer) & Herbert (Fritsch)

„Pferd frisst Hut“ nach Eugène Labiche in einer Bearbeitung von Sabrina Zwach – Musik Herbert Grönemeyer, Musikalische Leitung Thomas Wise, Christian Rombach, Inszenierung und Bühne Herbert Fritsch, Kostüme Geraldine Arnold

von Georg Rudiger

Assoziationen: Theaterkritiken Musiktheater Schweiz Herbert Grönemeyer Herbert Fritsch Theater Basel

Erschienen am 8.11.2023

Klamauk und Slapsticks, dazu Gesang in Grönemeyerscher Manier: „Pferd frisst Hut“ eine musikalische Komödie nach Eugène Labiches „Ein Florentinerhut“ bearbeitet von Sabrina Zwach, Regie Herbert Fritsch.
Klamauk und Slapsticks, dazu Gesang in Grönemeyerscher Manier: „Pferd frisst Hut“ eine musikalische Komödie nach Eugène Labiches „Ein Florentinerhut“ bearbeitet von Sabrina Zwach, Regie Herbert Fritsch.Foto: Thomas Aurin

Direkt vor der Premiere ist Herbert Grönemeyer noch im Orchestergraben und wünscht toi, toi, toi für die bevorstehende Uraufführung von „Pferd frisst Hut“, zu der er die Musik geschrieben hat. Dann startet Dirigent Thomas Wise den Abend mit süffigen Streichermelodien und swingenden Saxofonen (Arrangements: Thomas Meadowcroft). Das Sinfonieorchester Basel scheut kein Pathos und entwickelt einen Hochglanz-Broadwaysound. Am Ende zieht Wise das Tempo an und beschleunigt die Ouvertüre zu einer stampfenden, erdigen, von der Tuba vorangetriebenen Hotjazznummer, die Lust macht auf das Kommende.

Für das Musical „Pferd frisst Hut“ nach Eugène Labiches temporeicher Komödie „Ein Florentinerhut“ (Bearbeitung Sabrina Zwach) am Theater Basel in der Regie von Herbert Fritsch hat Grönemeyer, der in den 70er-Jahren seine Karriere als Theatermusiker in Bochum begonnen hat, sechzehn neue Songs und Instrumentalmusiken geschrieben. Echtes Hitpotential hat keiner von ihnen, aber das war auch nicht Sinn der Sache. Der durchgeknallte, überdrehte, energiegeladene Abend braucht Musik, die etwas von der szenischen Übertreibung widerspiegelt. Die eingängig und beweglich ist – und auch Komik entfaltet. Grönemeyer hat sie komponiert. Sogar Selbstironie ist zu hören, wenn der grandiose Christopher Nell in der Hauptrolle des Fadinard in „Von Hélènes Schönheit“ wie Grönemeyer die Bruststimme nach oben zieht. Besagte Hélène (Cécilia Roumi) singt...

Erschienen am 8.11.2023

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