Looping the Loop: Spezialeffekte und spektakuläre Konstruktionen
von För Künkel und Mirjam Hildbrand
Erschienen in: Zirkuskunst in Berlin um 1900 – Einblicke in eine vergessene Praxis (02/2025)
Die großen Berliner Zirkusspielstätten waren Schauplätze aufwendiger Inszenierungen und Experimentierfelder für die neusten technischen Errungenschaften der Zeit. Mittels Elektrizität und elektrischem Licht beziehungsweisen Projektionstechniken konnten ungeahnte, spektakuläre Spezialeffekte erzeugt werden, beispielsweise sogenannte Nebel- und Wolkenbilder. Dabei spielte die Berliner Firma Willy Hagedorn eine wichtige Rolle: Sie entwickelte bühnentechnische Apparaturen für Licht-, Projektions- und Wassereffekte. Und der Filmpionier Max Skladanowsky arbeitete zu Beginn seiner beruflichen Karriere für den Theaterapparate-Hersteller. Obwohl sich Spuren von Hagedorn in einer Vielzahl von historischen Fachzeitschriften und Zirkusprogrammen finden, ist heute nicht mehr viel über dieses, für den gesamten Theaterbereich damals bedeutsame Unternehmen bekannt.
Auch Künstler:innen oder Zirkusdirektor:innen ließen diverse bühnentechnische Konstruktionen patentieren. Albert Schumann beispielsweise eine künstliche Skibahn für artistische Darbietungen oder die Tänzerin Letitia Dando eine Konstruktion für einen fliegenden beziehungsweise fliegend erscheinenden Tanz (vgl. Deutsches Marken- und Patentamt).