Statt Begriffe subjektiv, auf die eigene Erfahrung bezogen auszulegen, um sie dann operativ in der (künstlerischen) Arbeit wirksam werden zu lassen, besteht der Luxus der Geisteswissenschaft vor dem Diskurs in der schweifenden Beobachtung eines Feldes und der beschreibenden Zuordnung von wahrgenommenen Phänomenen sowie in vorhandener Fachsprache: Da, wo die eigene Disziplin sprachlich / denkend schon einmal war, wandert der Blick meist weiter, bis man eine Lücke im vermeintlich Bekannten entdeckt zu haben scheint, die eine forschende Aufmerksamkeit verdient. Das, was unvertraut erscheint, wird fokussiert, auf denkbare Perspektiven der Betrachtung befragt. So werden, das noch fremde Phänomen umkreisend, abstrahierende Systematiken der Modellierung und möglichen Versprachlichung entwickelt, um die eigene reflexive Befangenheit anderen ggf. daran interessierten Kolleg*innen mitzuteilen. Diese können, wenn überhaupt darauf aufmerksam geworden, dann Zustimmung und – viel wichtiger – Widerspruch artikulieren. Und dann beginnt das, was als Diskurs bezeichnet werden kann. Dieser hat einen paradoxen Nebeneffekt: Das eben noch faszinierend Fremde wird zu einer routiniert verarbeiteten Form der Wirklichkeit, die banal erscheint und die man verstanden zu haben glaubt, so dass man sich auf die Suche nach neuen Lücken macht … In meinem fachlich motivierten Interesse für Theater-Regie – sowohl als expliziter Begriff der Personifikation als auch von (impliziter)...