Berliner Ensemble: Mit Blitzeinschlag

Angst und Schmerz kriechen aus jeder Silbe

Von der Sonne in den Swimming Pool und zurück 

Die Praxis der Gemeinsamkeit

Alles total anders

Mein Shakespeare-Moment

Theater und Orchester der Stadt Heidelberg: Liebe lässt die europäische Eiszeit schmelzen 

Berliner Chaos-Tage

Schauspiel Stuttgart: Allgemeine Gereiztheit

Im Möglichkeitsraum

Was macht das Theater, Anne-Cathrin Lessel?

Stiller Abbau?

Samtener Schutzraum

Leere Bühnen  für volle Köpfe?

Deutsches Theater Göttingen: Alter Geist in neuen Köpfen

Schau mal einer an

Das Nest sauber halten

Romeo und Julia in der Cadillac-Welt

Abwehr gegen nackte Nonnen

Theater an der Ruhr Mülheim: Lost in Weirdness

Erst der Wald, dann der Boden

Mit der Pfeilspitze ins Herz hinein

Bewegen, Zeichnen, Überzeichnen

Was macht das Theater, Jörg Hartmann?

Publikumserregung mit Extradimension

Schauspiel Erlangen: Im Theater der Transzendenz

Leipzig: Auswahl fürs Festival Politik im Freien Theater

Deutsches Nationaltheater Weimar: Drei Fiktionen für dreizehn Millionen Schicksale

Der Notfall als Prinzip

Neue Dramatik trifft Figurentheater

Dober Dan, Ljubljana

RambaZamba Theater Berlin: Riesenspaß mit Hintersinn

Solidarität und Waffen

Gegen Willkür hilft kein rationales Argumentieren

Lego meets Ikea

Brennender Schatten

Im vergangenen Jahr wagten die Nibelungenfestspiele in Worms einen feministischen Aufschlag: Regisseurin Pınar Karabulut und ihr weibliches Team trieben der männerlastigen Saga alle Machismen aus, brachen mit überkommenen Rollenzuschreibungen und dekonstruierten das eigens geschriebene Stück „Brynhild“ von Maria Milisavljević gleich mit. Was übrig blieb, war eine wilde, bunte und laute Show, bei der es zwar einiges zu sehen gab, die Handlung aber weitgehend auf der Strecke blieb. Das Publikum war, das klingt noch ein Jahr später nach, not amused. „Schlimmer als letztes Jahr kann es kaum werden“ – dieser Satz ist mehr als einmal zu hören bei der Premierenfeier, die hier traditionell schon vor der Aufführung beginnt. Intendant Nico Hofmann ist in diesem Jahr zurückgerudert und hat ein bewährtes männliches Team engagiert: Regisseur Roger Vontobel, der die Inszenierung bereits 2018 und 2022 übernahm, inszenierte „Der Diplomat“ vom eingespielten Autorenduo Feridun Zaimoglu und Günter Senkel. Die Frage ist eine aktuelle: Können Worte Kriege beenden? Die Bühne gestaltete Palle Steen Christensen, die Kostüme Tina Kloempken. Das Stück setzt nach der Ermordung Siegfrieds ein, als am Hof der Burgunder alles bestimmt ist von Trauer und einer gewissen Ratlosigkeit. Zentral aufgebahrt vor dem Wormser Dom liegt der einstige Held und Drachentöter, der ein Machtvakuum...

„Der Diplomat“ von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel – Regie von Roger Vontobel, Bühne Palle Steen Christensen, Kostüm Tina Kloempken, Video Jonas Dahl, Clemens Walter, Musik Keith O’Brien, Matthias Herrmann, Live-Kamera: Kate Ledina, Máté Bredán, Live-Musik Jan-Sebastian Weichsel, Keith O’Brien, Manuel Loos, Matthias Herrmann, Sebastian Lötscher

Nibelungenfestspiele Worms: Gemetzel um Etzel

Um unsere Träume ein Bauzaun

Eine Wette auf die Zukunft

Bodyhorror/Tarantino

R Ä U M E

sogar theater Zürich: Easy said, but schwer getan

Wer ist Hamlet? Bei Christian Friedel ein Popstar, aber einer auf der abschüssigen Ebene. Die Bühne vorn ist ganz wie bei einem Rockkonzert: Technik regiert – dahinter wie ein historistisches Ornament eine barocke Theatergalerie, darauf flegeln König Claudius und seine Frau (und Hamlets Mutter) Gertrud. Der ganze Hofstaat hat sich versammelt zu des Prinzen Hamlet Wiederkehr. So sehen wir ihn dann ans Mikrofon treten: schmal und blass, ein Nobody von heute. Die Stimme ebenso schmal, fast zaghaft der Beginn. Der Hofstaat blickt desinteressiert freundlich von der Galerie herab. Von dem Jüngelchen da unten droht jedenfalls keine Gefahr. Aber dann geht es Schlag auf Schlag, Song für Song. Sein Auftrittslied: „I’ll call thee Hamlet“ – eine Kampfansage, doch noch voller unverdorbener Sehnsucht und Trauer um den Vater. Das ist neu an Roger Vontobels Regie: Er lässt Hamlet sich erst einmal warm singen. Da er Musik macht, scheint noch nicht alles verloren. Ohne Musik ist das Leben ein Irrtum, sagt Nietzsche. Aber ist es mit Musik schon pure Wahrheit? Friedels Hamlet ist nicht allein, er hat eine Band bei sich, mit Namen Woods Of Birnam. Aber irgendwann ist auch das letzte Klagelied, die letzte Sehnsuchtsmelodie gesungen. Und dann? Die dunklen Schatten kehren...

Der Schauspieler Christian Friedel zeigt Hamlet in der jugendlichen Orientierungslosigkeit seiner Generation

Popstar zerbrochen

Das Ährenfeld als stille Utopie

Vorhang auf in Bern! Alles soll anders werden, und der Name ist es bereits. In der schönen Schweizer Bundeshauptstadt steht mit der Intendanz von Florian Scholz nicht mehr das „Konzert Theater Bern“, wie sich das Haus seit der Fusionierung von Stadttheater und Symphonieorchester etwas betulich nannte. Flott hat man es in „Bühnen Bern“ umgedichtet und ein Zeichen gesetzt, dass unter dem 2017 teuer sanierten Dach vier starke, unabhän­gige Sparten funktionieren sollen. Die überzeugendste Sparte, und das freut die Bernerinnen und Berner besonders, ist seit dieser Spielzeit das Schauspiel. Man hat hier zur Saisoneröffnung eine „Maria Stuart“ erlebt, bei der die Münder offen blieben. Die Darstellerinnen und Darsteller, bis in die letzte Nebenrolle überragend besetzt. Vielbeachtet, viel beklatscht, mit diesem Auftakt erobert Roger Vontobel sein Publikum nach Punkten. Allein die Bühne von Olaf Altmann besaß in ihrer kühnen Reduktion und Erhabenheit preiswürdiges Potenzial. Mit Yohanna Schwertfeger als Maria und der Antipodin Isabelle Menke als Elisabeth I. glückte Vontobel ein eindringliches und intelligentes Stück über männliche Machtstrukturen, in welchen Frauen unabhängig von Stand und Funktion instrumentalisiert und zerrieben werden. Mochte Menkes Elisabeth von sich behaupten „regiert zu haben wie ein Mann und wie ein König“, die Männer-Mühlen und Machenschaften der Mortimers dieser...

Roger Vontobel glückt zum Neustart an den Bühnen Bern ein Bravourstück

Beben in der Bundeshauptstadt

Ja, er lebt noch – oder: Brecht is back!

Dramaturgie der Solidarität

Belgrad: Nikita Milivojević nicht als künstlerischer Leiter von BITEF verlängert

Ist das politisch oder machen wir Urlaub?

Zerbrochene Familiengeschichten

Chemnitz und sein Schauspielhaus – ein Trauerspiel der Stadtpolitik

Anfangszeiten der Inklusion

Das Thema Hitze  wird in Zukunft  auch dazugehören

Wir gehen rein

Die Signatur unserer Zeit

Die Grenzen der Freiheit

Stück Labor 2023/24

Nationaltheater Mannheim  Aus der Sprache kriecht die Angst

Kunstfreiheit, Kürzungen und Ukraine-Unsolidarität

München: Auswahl für Radikal jung Festival

Mit nachhaltiger Kunst  die Menschen berühren

Schauspiel Stuttgart: Überleben in der Karaokebar

Schauspielhaus Wien: Noch mehr Tote, noch mehr Geister

Was macht das Theater, Alexander Scheer?

Bühnen, wollt ihr ewig leben?

Die Zukunft nebenan

Das Problem mit der Apokalyptik

Görlitz-Zittau: Gerhart-Hauptmann-Theater beendet Suche nach Namenssponsor

Kampf im Käfig

Feminismus neu ausrichten

Frankfurt (Oder): Miriam Unterthiner erhält Kleist-Förderpreis für neue Dramatik

Zug: Sélection fürs Schweizer Theatertreffen bekanntgegeben 

Was macht das Theater, Thomas Köck?

„Einsame Menschen“, 1890 geschrieben, ist Gerhart Hauptmanns drittes Stück. Der Theologe Johannes Vockerat und seine Frau Käthe haben eben ihr erstes Kind bekommen, die Eltern Vockerat sind zur Tauffeier an den Müggelsee gereist, während Künstlerfreund Braun, der Agnostiker vom Dienst, ein bisschen herummault. Plötzlich und unangemeldet taucht ein weiterer Gast auf: Anna Mahr, Studentin und Freundin von Braun, macht Zwischenstation auf dem Weg nach Zürich. Johannes, der an seiner geistlichen Berufung zweifelt und sich in seiner jungen Ehe mit der unbedarften Käthe langweilt, ist beim ersten Anblick „dieser Person“ – so nennen die Eltern sie – hingerissen. Was Johannes nach besten Kräften als bloße geistige Sympathie zu tarnen versucht, entwickelt sich zu einer Amour fou, die am Ende nur noch die Frage offenlässt, welches Opfer sie fordert: Anna, Käthe oder Johannes. Oder anders gesagt, welches Prinzip über welches andere triumphiert: der Status quo, die bestehende Ehe über den Ruf der Freiheit, oder umgekehrt? Der Bochumer Hausregisseur Roger Vontobel lässt keinen Pfarrer predigen, um die Taufe des Stammhalters zu feiern. Es sind vielmehr zwei Musiker, die in einer Art Hauskonzert – die Vockerats sitzen dem Duo andächtig in einer Reihe gegenüber – erbauliches Liedgut zum Besten geben. Damit schlägt Vontobel einen...

Schauspielhaus Bochum: „Einsame Menschen“ von Gerhart Hauptmann. Regie und Bühne Roger Vontobel, Kostüme Tina Kloempken

Roger Vontobel

Nibelungenfestspiele Worms: Gemetzel um Etzel

Beben in der Bundeshauptstadt

Bochum: Das bösartige Tier

Mein Shakespeare-Moment

Popstar zerbrochen

Neuerscheinungen im Verlag