Ach, die Sonne, „diese gelbe Sau“. Scheint und scheint da so gnadenlos von oben herab, als wolle sie das, was auf Erden so lebt, mit kräftigen Hieben erschlagen. Voll drauf auf die Köpfe der Menschen, Materie, die auf Materie trifft, denn Licht besteht halt nicht nur aus Wellen, sondern auch aus Teilchen. Und so bewegen sich die Menschen in Ferdinand Schmalz‘ soeben erschienenem Debüt-Roman „Mein Lieblingstier heißt Winter“ seufzend und ächzend durch ihr Leben. Alles ist Körper in dieser Welt. Menschenkörper, Tierkörper, Wachkörper, Gesellschaftskörper. Selbst die Wetterphänomene, diese hundstagigen Phasen im Sommer, verklumpen sich zu einer Substanz, bilden gallertartige Strukturen, durch die sich die Bewohner dieser mittelgroßen Stadt an der Donau schieben wie durch eingedickten Quark. Ach Mensch, ach Körper. Denn wer einen hat, der kennt auch den Schmerz. Den Rückenschmerz, den Zahnschmerz, den Kopfschmerz, den selbst Tabletten und ergonomische Stühle auf Dauer nicht wirklich bekämpfen. Alles leidet, auf die ein oder andere Art, leidet am Gegenüber oder auch schlicht am Leben selbst, das, schwupps, kaum begonnen, so schnell schon endet.
Das klingt ziemlich düster, ist aber in der Welt von Ferdinand Schmalz kein Grund zur Verzweiflung. Im Gegenteil: Im Reigen der hier besprochenen vier Romane, in denen Autorinnen und...