„Ceci n’est pas un pays“ – das sei kein Land, behauptet der Künstler und Choreograf Jan Fabre über sein Herkunftsland Belgien. Für die knapp vierstündige Performance „Belgian Rules / Belgium Rules“, die im Rahmen des ImPulsTanz-Festivals im Wiener Volkstheater uraufgeführt wurde, versammelt er belgische Folklore, Kostüme und Klischees. Und so viel Bier, wie ein Bühnenboden nur auszuhalten vermag. Mit der Parole, dass dies kein Land sei, zitiert er die Pointe des Bildes „La trahison des images“ des ebenfalls belgischen Surrealisten René Magritte aus dem Jahr 1929: Was hat eine Darstellung mit dem Dargestellten zu tun und ist nicht etwa die Darstellung das Dargestellte?
Dem produktiven Performance-Künstler Fabre widmete ImPulsTanz 2017 einen Programmschwerpunkt. Die Ausstellung „Stigmata – Actions & Performances 1976–2016“ des Kurators Germano Celant gastierte zur Festivalzeit im Wiener Leopold Museum. Für die Fabre-Ausstellung versammelt Celant Zeichnungen, Fotografien, Skulpturen und Kostüme aus vierzig Jahren Homo Fabre. Aus Lautsprechern unruhiges Geraune. An den Wänden Notizen und Zitate: „Bruges, 14 May 1978: I want to subject my body to tortures“. Auch Ausschnitte aus dem Film „Doctor Fabre Will Cure You“ von Pierre Coulibeuf aus dem Jahr 2013 zeichnen eine künstlerische Biografie von verletzlich-verletzender Verausgabung.
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