Du hast als Regisseurin und Performerin gearbeitet. Heute bist du vor allem Dramatikerin. Bist du glücklich damit?
Seit 24 Jahren lebe ich im und mit dem Theater. Das ist eine lange Zeit. Um ehrlich zu sein, heutzutage, nach so vielen Jahren als Regisseurin im Proberaum, ist es meine größte Freude, allein am Schreibtisch zu sitzen und zu schreiben. Andererseits glaube ich, dass Theater, das nicht kollektiv ist, nicht überleben kann. Theater macht man zusammen. Die Vielfältigkeit der Stimmen ist das Resultat dieser Erfahrungen mit dem kollektiven Arbeiten. Ich will es nicht zu hart sagen, aber Theater, das nicht kollektiv ist, kann nicht überleben. Ja, ich bin eine Autorin, und die Distanz zum Proberaum ist immer eine Art Konflikt.
Hast du als Autorin beim Schreiben schon eine Idee für die Umsetzung deiner Stücke?
In einem guten Stück sollte alles enthalten sein, sogar die Lichtdramaturgie. Ich schreibe keine Regieanweisungen, aber es sollte alles zu finden sein. Vielleicht können nicht alle jede Schicht im Text erkennen, aber ich glaube, dass ein Text alle diese Schichten in sich enthalten sollte. Er sollte dem Team aber auch Rätsel aufgeben: Welche Körper können das nun übernehmen? In welchem Bild könnte so etwas stattfinden?
Schon beim Lesen...