Theater der Zeit

Auftritt

Staatsschauspiel Dresden: Unapologetic wie Fleabag

„Judith Shakespeare – Rape and Revenge” von Paula Thielecke – Regie Laura Kutkaitė, Bühne und Kostüme Paulina Turauskaitė, Musik Agnė Matulevičiūtė, Choreografie Agnietė Lisičkinaitė

von Lina Wölfel

Assoziationen: Theaterkritiken Sachsen Paula Thielecke Staatsschauspiel Dresden

Erschienen am 8.3.2024

Nihan Kirmanoğlu und Ursula Hobmair in „Judith Shakespeare – Rape and Revenge“ in der Regie Laura Kutkaitė am Staatsschauspiel Dresden. Foto Sebastian Hoppe
Nihan Kirmanoğlu und Ursula Hobmair in „Judith Shakespeare – Rape and Revenge“ in der Regie Laura Kutkaitė am Staatsschauspiel DresdenFoto: Sebastian Hoppe

Es klingt wie ein Klischee: Neben mir sitzt in der Premiere ein Mann mittleren Alters, leicht strähniges, graues Haar, ein bisschen verwuschelt, dicke schwarze Hornbrille auf der Nase. Nach dreißig Minuten beginnt er deutlich hörbar stöhnend seinen Unmut kundzutun, fläzt sich immer breitbeiniger auf den Stuhl, bis seine Knie mein Bein berühren. Ich setzte mich anders hin, er stöhnt wieder laut. Das geht die nächsten fünfzig Minuten so. Nach dem Applaus, der ihm auch zu lang war, steht er auf, und sagt: „Feministisches Inkriminierungstheater“. Nachdem ich gegoogelt habe, was Inkriminierung bedeutet – „beschuldigen, anschuldigen, bezichtigen“ – denke ich: Da wollte jemand wohl überhaupt nichts lernen. Überrascht mich wenig.

„Judith Shakespeare – Rape and Revenge“ von Paula Thielecke ist eine Ode an die Wut von FLINTA*-Personen. Der Text greift Virginia Woolfs Gedankenspiel auf, William Shakespeare könnte eine Schwester – Judith ­– gehabt haben, ebenfalls Theaterautorin. Begabt, voller Feuer und Themen, die eigentliche Ideenstifterin ihres Bruders, steht sie dennoch immer in seinem Schatten. Weil sie kein Mann ist, versteht sich. Doch genug, im Tausch gegen die Handynummer ihres Bruders verschafft sie sich einen Termin bei der Intendantin. Einmal dort angekommen, lassen Demütigungen und Machtmissbrauch nicht nach. Wollte sie doch eigentlich ein Stück...

Erschienen am 8.3.2024

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