Die zwölfte Ausgabe des Festivals startet am 16. Oktober mit dem Motto „Grenzen“ in Leipzig und bezieht das nahe gelegene Wurzen sowie kleinere Orte mit ein. Politik im Freien Theater gastiert seit 1988 in der Verantwortung der Bundeszentrale für politische Bildung alle drei Jahre in einer anderen Stadt. Es ist, nach 25 Jahren im Amt, Ihre letzte Ausgabe als Präsident der Bundeszentrale und somit Anlass, über die Entwicklung des Festivals zu sprechen.
Thomas Krüger: Die Entstehungsgeschichte dieses Festivals hatte sehr viel zu tun mit einem sich als politisch verstehenden Freien Theater in der alten Bundesrepublik versus einem müde gewordenen Stadttheater. Das hat sich insofern verändert, dass viele der Akteur:innen der frühen Zeit der achtziger und neunziger Jahre dann selbst ins Stadttheater eingezogen sind und damit Produktionsweisen, demokratische Produktionsformen, politisches Selbstverständnis in die Stadttheater transformiert haben. Ein Prozess wurde damit angestoßen, der sich bis heute fortsetzt.
Ab 2000 haben wir verstärkt Kooperationen mit den Institutionen vor Ort entwickelt. 2002 war in Hamburg Kampnagel der große Partner, aber auch das Schauspielhaus dort. Das war also eine Kooperation der Bundeszentrale mit einzelnen Theatern und führte letztlich in der Partnerschaft zu einer Art Intendantenprinzip, das wir dann relativ schnell wieder aufgegeben haben. Seitdem schreiben...