Mit zweijähriger Verspätung hat das Kooperationsprojekt des Staatstheater Augsburg mit dem südafrikanischen Ukwanda Puppets & Designs Art Collective seinen Weg auf die Bühne gefunden. Der Grund – wie üblich: Covid. Inzwischen ist Krieg in Europa, das Gas wird knapp und die Hitze hat selbst im sonst so grünen Bayern die Farbe aus der Botanik gewaschen. Da ist die Suche nach dem lebensspendenden Nass, von dem „Iskhalo somlambo/Der Ruf des Wassers“ erzählt, alles andere als ein Narrativ aus einer anderen Welt. Auch wenn die Idee zur Zusammenarbeit auf die historische Trockenphase 2018 in Kapstadt zurückgeht, nach der sich das Team um die Regisseurin Dorothea Schröder das erste Mal traf. Nur 50 Liter Wasser pro Bürger*in und Tag waren damals noch erlaubt. Damit bekäme man, wie das bi-nationale Ensemble auf der Augsburger Brechtbühne leutselig erklärt, eine Bass Drum halb voll oder sechs Toilettensitzungen weggespült.
Aber wie bringt die interkontinentale Stückentwicklung nun die auf der UNESCO-Welterbe-Liste stehenden Brunnen und 180 km langen Wasserwege der Fuggerstadt mit dem dürregeplagten Kap der Guten Hoffnung zusammen? Nun: Der ästhetische Spagat zwischen deutscher Schau- und südafrikanischer Puppenspiel-Tradition, von dem man sich von Augsburger Seite offenbar einen optisch-poetischen Zugewinn und zugleich die Möglichkeit versprochen hat, grundlegende Dinge direkt...