Muriel Gerstner, Ihre Bühnenbilder sind dramaturgische Setzungen. Sie bestimmen die Richtung der Inszenierung weit über die Architektur, die die Spielfläche einfriedet, hinaus. Sie führen ein selbstbewusstes Eigenleben mit versteckten Botschaften.
Ich versuche, Räume zu schaffen, die offen sind für die Schwingungen einander überlagernder Bedeutungsebenen, damit sie miteinander in Korrespondenz treten. Für Sebastian Nüblings Inszenierung von Henrik Ibsens „John Gabriel Borkman“ beispielsweise hat sich die Nähe zum im selben Jahr erschienenen „Dracula“ von Bram Stoker als ergiebig erwiesen. Diese beiden Texte wiederum treten in leidenschaftlichen Dialog mit den Vampirmetaphern, die Karl Marx entwirft, um Wirkungsweise und Wege des Kapitals zu beschreiben. Dieser Übergang ins Phantasmatische, der sich an die Figur des Vampirs heftet, hat wesentlich zur Bildfindung beigetragen. Ein anderes Beispiel: Ein Bühnenbild für Karin Henkels „Elektra“-Inszenierung in Zürich reagierte darauf, dass es im Altgriechischen keine Vokabel für „Familie“ gibt, dafür aber viele verschiedene Bezeichnungen für „Haus“. Der große, immer wiederkehrende Topos in dem Stück lautet: das Haus der Atriden. Das Haus wird zum bildnerischen Ersatz für die Familie und lässt sich wunderbar aufladen mit der Definition, die Sigmund Freud für den psychischen Apparat im Allgemeinen entworfen hat: Er schlägt einen großen Raum des Unbewussten vor, in dem sich alle möglichen...
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