»Alt sind immer die anderen!«, lautet ein geläufiger Ausspruch über das Alter. In ihrem Impulsvortrag1 im Online-Gespräch »Stages of Ageing II: Altern in der Freien Szene, das überregionale Panel«2 vom 26. Oktober 2021 im Rahmen des Festivals Coming of Age der Sophiensæle Berlin wurde dieser Satz von der Soziologin Silke van Dyk eingebracht. Sie wollte damit erläutern, wie die Differenzkategorie Alter wirkt und welche Parallelitäten sich zu anderen Marginalisierungsmarkern ziehen lassen oder auch nicht. Sie diagnostizierte, dass die Diversitätskategorie Alter am wenigsten diskutiert wird. Dass selbst bei intersektionalen Diskussionen Altersdiskriminierung als randständig gilt, als langweilig und wenig hip. Bei Feminismus, Queerness, Postkolonialismus oder Anti-Rassismus, Ableismuskritik und seit kurzer Zeit auch bei dem Thema Klasse gibt es zum Glück inzwischen einiges Interesse. Da kommen alle. Beim Thema Ageismus kommt niemand. Es gilt als total uncool. Dieses Resümee, das van Dyk aus ihrer sozialwissenschaftlichen Perspektive zieht, gilt leider auch für das Feld der Performing Arts.
Wann und wo findet sich dieses Thema in den Spielplänen, Programmen und Produktionen der Freien Darstellenden Künste? Das lässt sich tatsächlich an einer Hand abzählen. Das Alter erscheint als etwas anderes, was nirgendwo dazugehört.
Umso wichtiger ist es, die Auseinandersetzung mit dem Alter(n) auf die...