Theater der Zeit

Meldung (Auszeichnung)

Berlin: Nele Hertling erhält den Preis für das Lebenswerk beim Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2024

Assoziationen: Tanz Performance Freie Szene Nele Hertling Hebbel am Ufer (HAU)

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24.10.2024

Die Berlinerin Theaterdirektorin Nele Hertling wird in diesem Jahr mit dem Deutschen Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. Die Jury ehrt Hertlings „Ausdauer, Freundlichkeit, Charme und eine tiefe Liebe zur Darstellenden Kunst“, diese Eigenschaften zeichneten „die Grande Dame der Freien Szene“ aus.  Seit den 1960er Jahren prägte sie Berlins Freie Theaterszene und förderte die künstlerische Vielfalt der Darstellenden Kunst. Ihre Arbeit habe die Theaterlandschaft entscheidend verändert, indem sie zeitgenössische Kunst nach West-Berlin brachte. Sie gründet das Festival Pantomime Musik Tanz Theater und avancierte sie es in den 1970er-1980er Jahren zum wichtigsten internationalen Performance-Festival. Mit der Gründung von Tanz im August im Jahr 1988 schuf sie eines der bedeutendsten Tanzfestivals in Deutschland. 14 Jahre lang leitete als erste Intendantin das Hebbel-Theater in Berlin, das heute als Hebbel am Ufer (HAU) bekannt ist. Nele Hertling förderte Künstler:innen wie Merce Cunningham, Anne Teresa de Keersmaeker und Robert Wilson. Frau des Dialogs und des Austauschs, setzte sich für Demokratie undgegen Autoritarismus ein und verstand die Freie Szene nicht als Gegensatz zum Stadttheater.

Die 90-jährige Hertling zeigte sich erfreut über die Auszeichnung: „Es ist ein Preis, den ich wirklich schätze, da er aus der Erfahrung und der Kompetenz des Theaters selber entschieden wird und weil mit der Preisverleihung die großartige Vielfalt des Theaters heute auf überzeugende Weise sichtbar gemacht wird“.

Nele Hertling, geboren 1934 in Berlin, wuchs mit ihrer jüdischen Mutter in einem Pfarrhaus in Mecklenburg auf. Nach ihrem Germanistik- und Theaterwissenschaftsstudium an der Humboldt-Universität arbeitete sie zunächst für den Rundfunk und Theater. Seit den 1960er Jahren engagierte sie sich in der Akademie der Künste in West-Berlin, wo sie später auch als Vizepräsidentin wirkte. Von 1989 bis 2003 leitete sie das Hebbel-Theater, heute Hebbel am Ufer (HAU), und war damit die erste Theaterintendantin in Berlin.

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