Erwin Piscator (1893-1966): Deutscher Theaterregisseur und Intendant. Pionier des politischen Theaters und Entwickler des Konzepts des "Epischen Theaters". Leitete den Dramatic Workshop an der New School for Social Research in New York (ca. 1938-1949) und später die Freie Volksbühne in Berlin (1962-1966).

 

1914-1918: Erster Weltkrieg, Erwin Piscator erlebt als Soldat in der Schlacht von Ypern eine Glaubenskrise und beschließt, die Bedeutung des Theaters zu hinterfragen.

1919: Piscator beginnt in Berlin mit Dada-Veranstaltungen, zusammen mit George Grosz.

1920: Inszenierung von Dada-Abenden in der Kunstgalerie Burchard in Berlin.

1920er Jahre: Piscator inszeniert Stücke von Wedekind, Kaiser, Gorki und Upton Sinclair und entwickelt sein Konzept des "Epischen Theaters".

1930er Jahre: Piscator emigriert vor dem Nationalsozialismus nach Russland. Dort dreht er einen Film basierend auf Anna Seghers' Roman "Der Aufstand der Fischer von St. Barbara". Er wird Präsident des Internationalen Revolutionären Theaterbundes (MORT).

1934: Premiere von Piscators Film "Der Aufstand der Fischer von St. Barbara" in der Sowjetunion.

ca. 1938-1949: Piscator leitet den Dramatic Workshop an der New School for Social Research in New York. Judith Malina studiert dort von 1944 bis 1947.

1942: Piscator veröffentlicht seinen Essay "The Theatre of the Future" im Tomorrow Magazine.

1944: Judith Malina beginnt ihr Studium am Dramatic Workshop.

1945: Marlon Brando wird von Piscator aus dem Dramatic Workshop ausgeschlossen.

1946: Judith Malina beendet ihr Studium am Dramatic Workshop und plant mit Julian Beck die Gründung des Living Theatre.

1946: Friedrich Wolf bietet Piscator an, einen Film in Berlin zu drehen.

1947: Judith Malina gründet mit Julian Beck das Living Theatre.

1951: Piscator kehrt nach Deutschland zurück.

1962: Piscator wird Intendant der Freien Volksbühne in Berlin.

1966: Piscator stirbt in Berlin.

1960er Jahre bis heute: Das Living Theatre führt Piscators Erbe fort und entwickelt seine Ideen weiter.