Die Struktur der Stadttheater in Deutschland ist weltweit einmalig und verkörpert nach außen eine unvergleichliche Vielfalt und einen beneidenswerten Reichtum. Im Innern stellen sich aber immer dringlicher Fragen nach dem (finanziellen) Erhalt, nach künstlerischer Legitimation und gesellschaftspolitischer Funktion dieser Einrichtungen. Welche Veränderungen sind notwendig, um das Stadttheater in Deutschland zukunftsfähig zu machen, und wie kann es auf die sich abzeichnenden sozialen, demografischen und politischen Veränderungen reagieren? Welchen Anteil haben kulturelle Bildung, Identitätsstiftung, Kritik und Selbstreflexion einer demokratischen Bürgergesellschaft an einem Stadttheater der Zukunft? Und wie kann es sein Stammpublikum für die künstlerisch innovative Beschäftigung mit den Folgen dieser Veränderungen interessieren und zugleich neue Zuschauer und Teilnehmer gewinnen? Gelingt es uns, gegen den zunehmenden Trend der Entpolitisierung der Gesellschaft das Theater als einen Ort des Politischen zu behaupten? In Zusammenarbeit mit dem Theater Freiburg, das 2011 sein hundertjähriges Bestehen feiert, und der Hessischen Theaterakademie stellt das Arbeitsbuch Ansätze zur Neubestimmung der Institution „Stadttheater" zur Diskussion.
Mit zahlreichen Fotoessays zu aktuellen Projekten und Positionen von Dirk Baecker, Björn Bicker, Brigitte Dethier, Wolfgang Engler, Heiner Goebbels, Matthias von Hartz, Bojana Kunst, Ivo Kuyl, Birgit Lengers, Josef Mackert, Barbara Mundel, Carena Schlewitt, Bernd Stegemann, Mark Terkessidis, Miriam Tscholl und Hortensia Völckers.