Steine und Stöcke, Klangstangen und eine handgroße Puppe träumen vom Fliegen. Jugendliche probieren aus, wie viel Erniedrigung ein Mensch aushält. Zwei Musiker aus dem Irak und eine Schauspielerin erzählen von Heimat und Migration. Das sind drei von vielen Seiten des Kinder- und Jugendtheaters in Nordrhein-Westfalen. Nirgendwo anders gibt es eine so vielfältige Szene von freien Gruppen, Landesbühnen und Stadttheatern, die sich an ein junges Publikum wenden.
Dieses Buch schaut liebevoll und kritisch auf die Gegenwart, betrachtet Programme, Projekte und die Potentiale, wagt Ausblicke auf die Zukunft. Es geht um das Kinder- und Jugendtheater als Kunstform, es geht um die dramatischen Künste als kulturelle Bildung.
Die Autoren beschäftigen sich mit der Infrastruktur, Tendenzen in den Spielplänen, Ausbildung und Karriereplanung. Das Theater für die Allerkleinsten, die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen sowie das Tanz-, Figuren- und Musiktheater sind ebenso Themen wie Aufführungen mit Jugendlichen und das Familientheater vor Weihnachten. Nicht zuletzt richtet sich der Blick über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus und wirft die Frage auf, inwiefern die starke Szene hier ein Modell für Kinder- und Jugendtheater in anderen Regionen sein kann.