Theater der Zeit 11/2022
Publikumskrise
Erschienen im November 2022
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Publikumskrise – nach mehr als zweieinhalb Jahren Corona mit unterschiedlichen Phasen von Lockdowns, Online-Angeboten, einem Fast-alles-wieder-gut-Sommer 2021, Schachbrettbestuhlung, Nachverfolgungseintrittskarten und Maskenatemnot, schließlich der erneuten Schließung der Theater (in Sachsen) im vergangenen Winter und dann dem seltsamen Phänomen des Premierenstaus mit Produktionen in der Warteschleife. Aber zurück auf normal (oder eben wie vor Corona) ist es fast nirgendwo, und der nächste Winter naht mit ungewissen Aussichten, dazu Inflation, Kriegs- und Energiekrisenangst. Das Einzige, was sich mit Gewissheit sagen lässt: Die Situation ist regional sehr verschieden und wird dann auch sehr unterschiedlich gedeutet. Wir haben deshalb aus vier Bundesländern und darin wieder einzelnen Theatern und ihren je eigenen Publikumskulturen Berichte und Untersuchungen samt Schlussfolgerungen seitens der Theaterleitungen zusammengetragen, um das Phänomen Publikumskrise einmal in der ganzen Breite zu beleuchten (S. 10 bis 19). Warum Berlin da gar nicht dabei ist? Es scheint in den Hauptstadttheatern nicht das große Thema zu sein, was eben schon ein Teil des Befunds ist.
In Kopenhagen wurde der 300. Jahrestag des Theaters in dänischer Sprache gefeiert. Die künftige Doppelspitze des Theaters in Halle, die Leiterin des Sydhavn Theaters Mille Maria Dalsgaard und ihre Regiepartnerin Mareike Mikat, ließ sich dafür ein locker veranstaltetes Straßenfest mit einem Link zum...