In der Auseinandersetzung mit dem Basler Marionetten Theater (BMT) muss man schnell feststellen, dass die Geschichte des Theaters früher beginnt als mit dessen Gründung 1942, nämlich 1914. Damals gastierte das Marionettentheater Münchner Künstler im Casinosaal der Stadt Basel. Im Publikum einer Aufführung von „Das lastervolle Leben und erschröckliche Ende des weltberühmten, jedermänniglich bekannten Ertzzauberers Doctoris Johannis Fausti“ sass auch der junge Richard Koelner. Inspiriert von diesem Erlebnis, begann er selber Marionetten zu bauen, zu animieren und kurze Stücke zu inszenieren.
Drei Jahrzehnte später – nachdem er mit Familienmitgliedern und Freund*innen bereits in verschiedenen Amateurgruppen spielte – gründete Koelner sein eigenes Theater: das Basler Marionetten Theater. Eröffnet wurde dieses im Folgejahr nach der Gründung 1942 ebenfalls mit einer Faustinszenierung, nämlich „Das alte Puppenspiel vom Doktor Faust“.
Das BMT hatte erst noch kein eigenes festes Haus. Man spielte mal in der Basler Kunsthalle, mal in einem Saal in der St. Alban-Vorstadt.
Reich an einem grossen Repertoire
Erstaunlich ist, gerade mit Blick auf das gegenwärtige Programm des Theaters, dass in den ersten Jahren ausschliesslich Stücke für ein erwachsenes Publikum inszeniert wurden. Es fehlten schlicht die Ressourcen, um auch am Nachmittag Stücke zu zeigen – so gibt Markus Blättler, heutiger künstlerischer Leiter des BMT,...