Theater der Zeit

Theater der Zeit 07/1946

Zeittheater oder Theater der Zeit?

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Erschienen im Juli 1946

Gedruckte Ausgabe

Broschur mit 32 Seiten

Format: 210 × 290 mm

ISSN: 0040-5418 (Broschur)

zurzeit nicht lieferbar

Auch sie melden sich wieder laut und vernehmlich: jene, die das Zeittheater und ausschließlich das Zeittheater fordern. Alles andere sei verstaubt und vermottet. „Was soll uns das heute?“ lautet ihr Feldgeschrei, „gibt's denn heute nicht wichtigere Probleme?“

Solcher Radikalismus ist verdächtig. Zumindest zeugt er von einer bedenkenlosen Verflachung der Probleme, von mangelhaftem Nachdenken über die Fragen der Kunst. Oder es handelt sich um eine der zahlreichen Begriffsverwirrungen, die durch die Kritik in der Tagespresse nicht geklärt, sondern vermehrt werden.

Was versteht man unter Zeittheater?

Solche Werke, die ihren Stoff und damit ihre Problemstellung aus der Gegenwart beziehen. Sehen wir ganz davon ab, da die meisten Stücke, insbesondere die Schwänke, Singspiele und angeblichen Lustspiele, die laufend von gewandten Literaturkonfektionären als gängige Marktware produziert werden, nur das Kostüm unserer Zeit tragen, tatsädhlich aber irgendwann und irgendwo spielen könnten – also keineswegs Zeitstücke sind – , so bliebe dennoch für den Rest, der wirklich Zeitprobleme aufgreift, immer noch zu fragen: Warum eigentlich die Beschränkung auf die Gegenwart, warum diese Einengung, diese Verkümmerung der Kunst?

Es geht nämlich um etwas ganz anderes. Es geht um den Inhalt. Es geht um menschliche Probleme der Gegenwart. Ob sie in das Gewand unserer Tage eingekleidet sind oder...

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