Peter Konwitschny
geboren 1945 in Frankfurt am Main. Durch die Berufung seines Vaters zum Gewandhauskapellmeister kam er als Dreijähriger nach Leipzig. Ab 1965 Studium an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ Berlin. Ab 1970 Regieassistent am Berliner Ensemble. 1980–1985 freischaffender Regisseur. Ab 1986 Mitglied des Theaters Halle (u. a. Floridante und Rinaldo von Georg Friedrich Händel). Ab 1991 an der Grazer Oper. Seine Inszenierungen von Aida, Macbeth und Falstaff setzten neue Maßstäbe für eine zeitgemäße Verdi-Dramaturgie. Parsifal (1995 Staatsoper München), Tannhäuser (1997 Semperoper Dresden) und Lohengrin (1998 Hamburgische Staatsoper) markierten erste Höhepunkte seiner fruchtbaren Auseinandersetzung mit dem Werk Richard Wagners. In der Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Ingo Metzmacher wurde Hamburg zu seiner dritten künstlerischen Heimstatt. Als bisher einziger Künstler bereits sechsmal von der Fachzeitschrift Opernwelt zum Regisseur des Jahres gewählt. In seinem theatralischen Ethos ist er geprägt von der Haltung Brechts, die zuschauer nicht bloß zu informieren oder zu unterhalten, sondern sie geistig zu fordern und zu aktivieren. Mitglied der Akademien der Künste in Dresden, Hamburg und Berlin. 2016 Faust-Preis des Deutschen Bühnenvereins für La Juive (Nationaltheater Mannheim). Lebt in Neumarkt in der Operpfalz.
Stand: 2021 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)