Die Sehnsucht nach authentischen Erfahrungen ist omnipräsent. Reales Leben erstürmt die Bühne, Biografien werden inszeniert, authentische Gefühle werden produziert. Doch was ist in den Darstellenden Künsten mit „authentisch“ gemeint? Ist Authentizität nur möglich, wenn bestimmte ästhetische Normen beachtet werden und wie verhält es sich, wenn Darsteller mit Behinderungen auf der Bühne stehen? Was bedeutet Ästhetik bei einem sich präsentierenden Körper jenseits von „schön“, „ideal“ oder „normal“? Sind Bewegungen eines Körpers mit Behinderung authentischer? Können sie unauthentisch sein?
Der Band dokumentiert die Ergebnisse eines internationalen Symposiums im Rahmen von IntegrART (Migros-Kulturprozent) an der Zürcher Hochschule der Künste, bei dem namhafte Künstler und Wissenschaftler der Frage der Darstellung von und mit Behinderung im Spannungsfeld zwischen Ästhetik und Authentizität nachgegangen sind.
Mit Beiträgen u. a. von Lila Derridj, Bruce Henderson, Frank M. Raddatz, Jens Roselt, Yvonne Schmidt, Bill Shannon, Tobin Siebers.
Imanuel Schipper ist Dramaturg, Theaterwissenschaftler und Dozent u. a. an der Zürcher Hochschule der Künste. Er leitete das Forschungsprojekt „Sehn-Sucht nach Authentizität“ und aktuell „Re/Okkupation. Gestaltung von Öffentlichkeiten durch theatrale Interventionen in urbanen Räumen“.