Thomas Brasch
geboren 1945 in Westow/Yorkshire (England) als Kind jüdischer Emigranten, aufgewachsen in der DDR. 1964/65 Studium der Journalistik in Leipzig. Exmatrikuliert wegen „Verunglimpfung führender Persönlichkeiten der DDR“ sowie „existentialistischer Anschauungen“. 1967 Dramaturgiestudium in Potsdam-Babelsberg. Erneute Exmatrikulation wegen eines Flugblatt-Protestes gegen die Okkupation der CSSR. Er wird zu mehr als zwei Jahren Gefängnis verurteilt, 1969 vorzeitig auf Bewährung freigesetzt. Ende 1976 Ausreise nach Westdeutschland. Danach Aufenthalte in den USA.
Nachdem Brasch seit dem Fall der Berliner Mauer für viele Jahre verstummt war und sich Gerüchte über Alkohol- und Drogenmissbrauch gemehrt hatten, überraschte er im Jahr 1999 mit seinem neuen Prosaband Mädchenmörder Brunke, der aus einem Manuskript von ursprünglich mehr als 10.000 Seiten entstand. Im selben Jahr kam es zur Uraufführung der Dramen „Stiefel muß sterben“ und „Die Trachinierinnen des Sophokles oder Macht Liebe Tod“, im Jahr 2000 folgte „Frauenkrieg. Drei Übermalungen“. Sein letztes Stück, „Eine Märchenkomödie aus Berlin“, blieb unvollendet. Thomas Brasch starb am 3. November 2001 in der Berliner Charité an Herzversagen.
Stand: 2024 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)