Lothar Trolle

geboren 1944 in Brücken bei Sangerhausen, fünf Tage nach seinem späteren Freund Einar Schleef. Von 1966 bis 1970 Philosophiestudium an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 1970 war Trolle freier Schriftsteller von Theaterstücken, Hörspielen, Prosa, Lyrik sowie Übersetzungen (u. a. von Charms und Euripides). Er sah sich in der Tradition Brechts und Müllers. In den frühen 80er-Jahren gehörten seine Theaterstücke wie die von Müller, Hein, Braun und Kerndl zu jenen, die in der DDR kaum oder gar keine Beachtung fanden. Mit Ende der 80er änderte sich dies schlagartig. Mitgewirkt hat Trolle u. a. in der Castorf-Inszenierung „Kean" an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, wo er ab 2008 Hausautor war.
Von seiner Arbeit „Dshan" gab es 2004 eine Studioaufführung der Bühnenbildklasse (Prof. Martin Zehetgruber) der Staatlichen Akademie der Künste in Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Regie führte Wolfram Apprich. Zuletzt waren an der Volksbühne u. a. seine Arbeiten „Hans im Glück. Ein Rockmärchen von Pankow“ (2009, szenische Einrichtung Andreas Merz) und „Anna fährt zur Uni“ (2010, Regie Ivan Panteleev) zu sehen.
Der Dramatiker starb in der Nacht vom 31. März 2025 nach langer Krankheit.
Stand: 2025 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)