Theater der Zeit

Das Gespenst des Populismus

Das Gespenst des Populismus

Ein Essay zur politischen Dramaturgie

von Bernd Stegemann

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Erschienen im Januar 2017

Gedruckte Ausgabe

Broschur mit 180 Seiten

Format: 135 × 215 mm

ISBN: 978-3-95749-097-1 (Broschur)

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Der Populismus gewinnt Mehrheiten, da das Projekt des Liberalismus in einer tiefen Krise steckt. Brexit, AfD, Marine Le Pen, Beppe Grillo, Viktor Orbán und als irrer Höhepunkt des Jahres 2016 der Wahlsieg von Donald Trump haben das doppelte Problem des Liberalismus brutal aufgedeckt: Er ist zum einen in einer Kollaboration mit dem Neoliberalismus gefangen und er ist zum anderen in sich selbst gefangen.

Das Gespenst des Populismus geht um. An populären Erklärungen für den Populismus mangelt es nicht und es scheint, als wären sie extra für die Jahre nach 2015 geschrieben worden: Es braucht eine Finanzkrise, eine Flüchtlingswelle, ein Misstrauen in die Eliten, eine wachsende Ungleichheit und schließlich Parteien und Politiker, die daraus eine Bewegung formen. Die Regierungen sehen sich in der Zwickmühle, ihren Einwohnern die globale Revolution aller Lebensbedingungen zuzumuten und zugleich den Protest gegen die Entfremdung abzuwehren. Kritik an der wachsenden Ungleichheit ist für sie eine populistische Gefahr.

Bernd Stegemann analysiert die Dramaturgie des politischen Sprechens und geht der Frage nach, ob der Populismus allein als Gefahr für die Demokratie anzusehen ist oder ob er nicht vielmehr ein Symptom dafür ist, was in ihr falsch läuft. Die eingespielten Regeln des politischen Sprechens über Alternativlosigkeiten haben eine große Abwehr provoziert. Könnte die populistische Rede nicht ein Versuch der Mitsprache derjenigen sein, die sonst über keine Stimme verfügen? Die zentrale Frage der Demokratie lautet immer noch: Dürfen die Ausgeschlossenen sprechen?

Pressestimmen

Wenn er austeilt, dann richtig. Bei der Beschreibung von dem, was seiner Ansicht nach schiefläuft an deutschsprachigen Bühnen, nimmt Bernd Stegemann kein Blatt vor den Mund. Um Theater geht es in seinem soeben erschienenen Buch allerdings nur noch am Rande.

André Mumot, Deutschlandradio Kultur

Sein Essay über das Gespenst des Populismus liest sich wie eine antike Tragödie mit ungewissem Ausgang.

Alexander Glodzinski, 3sat Kulturzeit

Mag mancherorts die Tendenz der deutschen Intellektuellen beklagt werden, sich zurückziehen in die Elfenbeintürme von Dramaturgie und Hochschule: Stegemann zumindest zieht sich nicht zurück, Stegemann mischt sich ein.

Falk Schreiber, Nachtkritik

Bernd Stegemann steigt mit diesem Buch direkt in die Gesellschaftsanalyse ein.

Christoph Leibold, Bayern 2 – kulturWelt

Stegemann hat recht. Eine Linke, die das nicht begreift, macht sich zum Kollaborateur der Superreichen.

Thomas Wagner, Junge Welt

Populismus – das ist ein politischer Kampfbegriff, der vom Establishment gerne genutzt wird, um unerwünschte politische Meinungen zu diskreditieren und zu stigmatisieren. Man kann diesen Begriff aber auch nutzen, um die neoliberale Ideologie und Strategie zu sezieren. Und genau dies tut Bernd Stegemann.

Udo Brandes, nachdenkseiten.de

Alle analysieren, alle haben Angst vor, alle reden über: Populismus. Der Dramaturg und Theatertheoretiker Bernd Stegemann hat die populistische Rede untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen: Der liberale Populismus hat den von rechts erst stark gemacht.

Karin Fischer, Deutschlandfunk

Es ist das richtige Buch zur rechten Zeit. (...) Hellsichtig und klar verständlich hat er eine Typologie des verfemten und verfemenden Terminus Populismus geschrieben.

Enno Stahl, Jungle World

Es gibt viele kluge Sätze in diesem Buch, das vor allem die „Linken“ vehement auffordert, wieder ins Denken zu kommen, anstatt Abwehrschlachten gegen rechts zu führen.

Armin Lehmann, Der Tagesspiegel

Bernd Stegemann analysiert den politischen Kampfbegriff des Populismus und zeigt: Man kann ihn auch nutzen, um die neoliberale Ideologie zu sezieren.

Chrstian Baron, Neues Deutschland

Dass der Populismus auch eine aufklärende Funktion haben kann, ist ein ungewohnter Gedanke, den Stegemann mit populistischem Elan in anregender Weise formuliert.

H.-Georg Lützenkirchen, Literaturkritik.de

Einfache Antworten fordert Bernd Stegemann besonders in Auseinandersetzung mit Populismus von rechts. Mit klaren Bildern und Forderungen, gern auch mal robust, müsse AfD & Co. begegnet und die eigene Kritik an den neoliberalen Verhältnissen durchschlagender werden.

Tobias Prüwer, Kreuzer Leipzig

Bernd Stegemann wirft in seinem Essayband diskussionswürdige Fragen auf und gibt die streitbaren Antworten dazu.

Geistesblüten

Bernd Stegemann hat das Politikbuch des Jahres geschrieben (...) Was für eine mitreißende Kritik der herrschenden Verhältnisse, randvoll mit marxistischer Dialektik und klassenkämpferischen Revolutionspathos, prall gefüllt mit systemtheoretischen Sarkasmus und rhetorischem Temperament.

Dieter Schnaas, WirtschaftsWoche

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