Theater der Zeit

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Lob des Realismus

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Assoziationen: Bernd Stegemann

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Lob des Realismus

„Der realistische Wert eines Werkes ist vollkommen unabhängig von allen imitativen Eigenschaften.“ Fernand Léger1 I. Die Realität meldet sich seit einigen Jahren mit Gewalt zurück. Das Ende der Geschichte scheint vorbei zu sein und es werden wieder Fragen gestellt, die ein realistisches Bild der Gesellschaft hervorbringen wollen. Die leninsche Frage: „Wer wen?“ gehört heute ebenso dazu wie die Frage nach den Interessen der Macht und ihrer Legitimation. Die wattierten Zeiten, in denen man mit einer Aussage wie: „Der Golfkrieg findet nicht statt“ als großer Philosoph galt, enttarnen sich langsam als das, was sie schon immer waren: die geschwätzige Seite der neoliberalen Ideologie. Das neu erwachte Interesse an der Realität hat viele Ursachen. Die Vehemenz, mit der der Alltag von angeblich …

I. Die Debatte um den Realismus

II. Realismus der bürgerlichen Klasse

  • Wahr ist, was sich gut anfühlt

    Wenn unter Realismus eine ästhetische Methode verstanden werden soll, mit deren Hilfe wir der Realität beikommen können, und wenn ein solches die Realität aufschlüsselndes Verfahren nur wahr ist, wenn es …

    von Bernd Stegemann

  • Der authentische Bürger

    Die Frage, über welche Eigenschaften sich eine Klasse selbst begreifen kann, hat in der Postmoderne die für sie typische Antwort gefunden: Die Klasse der Mittelschicht ist die Klasse derjenigen, die …

    von Bernd Stegemann

  • Gefühlsökonomie und Political Correctness

    von Bernd Stegemann

    Die Gefühlsökonomie der Postmoderne hat eine komplexe Waffe für sich konstruiert, mit der Opfer gegen hegemoniale Kräfte kämpfen können. Dieser komplizierte Kampf wird gemeinhin als Political Correctness bezeichnet, und es …

III. Realismus der Situation

IV. Berichte aus der Arbeitswelt

  • Berichte aus der Arbeitswelt

    Berichte aus der Arbeitswelt sind im Drama selten. Obschon die Arbeitszeit für den Menschen in der modernen Arbeitsgesellschaft den weitaus größten Teil seiner Lebenszeit einnimmt, hat sie nur sehr sporadisch …

    von Bernd Stegemann

  • Henrik Ibsen „Ein Volksfeind“

    Henrik Ibsens zwölf Gesellschaftsstücke sind in der Blütephase des bürgerlichen Realismus entstanden. In ihnen stehen der Stil der realistischen Darstellung und die Methode des Realismus noch in einem lebendigen Verhältnis. …

    von Bernd Stegemann

  • Kathrin Röggla „wir schlafen nicht“

    Georg Lukács stellte in der aufgeheizten Debatte der 1930er Jahre eine Frage, der heute wieder die gleiche Dringlichkeit zukommt. Er fragte, „ob der geschlossene Zusammenhang, die Totalität des kapitalistischen Systems, …

    von Bernd Stegemann

  • Elfriede Jelinek „Die Kontrakte des Kaufmanns“

    Zwei Bankenskandale und eine Familienauslöschung sind der thematische Anlass für die Wirtschaftskomödie „Die Kontrakte des Kaufmanns“. Die österreichische Lebensmittelkette Meinl hatte die Meinl-Bank gegründet, die wiederum einen Immobilienfonds MEL (Meinl …

    von Bernd Stegemann

  • Schluss

    „Was nicht mehr begriffen werden kann, ist nicht mehr.“ G. W. F. Hegel80 Zum Schluss noch eine Geschichte, die Dietmar Dath aus dem Roman „Teranesia“ zitiert. Eine Studentin erzählt hier …

    von Bernd Stegemann

  • Über den Autor

    Bernd Stegemann studierte Schauspieltheater-Regie an der Hamburger Theaterakademie und Philosophie und Germanistik an der FU Berlin und der Universität Hamburg, wo er mit einer systemtheoretischen Arbeit promovierte. Von 1999 bis …