Theater der Zeit

"Lob des Realismus"

Lob des Realismus

von Bernd Stegemann

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Erschienen im Mai 2015

Gedruckte Ausgabe

Broschur mit 212 Seiten

Format: 115 × 180 mm

ISBN: 978-3-95749-019-3 (Broschur)

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„Die Realität der Gesellschaft wird wieder zum Gegenstand des Theaters. Das Ende der Selbstreferenz in der Kunst ist gekommen. Es gibt eine Realität und wir können sie erkennen. Es gibt eine Darstellung der Realität und wir können sie nutzen, um die Welt zu verändern.“ Bernd Stegemann

Nach der „Kritik des Theaters“, die den zwingenden Zusammenhang von neoliberalem Kapitalismus und postmoderner Ästhetik erstmals für das Theater bekannt gemacht hat, erinnert Bernd Stegemann in seinem neuen Buch „Lob des Realismus“ an die folgenreichen Debatten um die realistischen Künste und schließt sie an die aktuellen Diskussionen um einen Neuen Realismus an.

Das dialektische Denken, die Frage nach dem Klassenbewusstsein und die Hoffnung auf eine bessere Welt werden aus der vermeintlichen Rumpelkammer befreit, in die die postmoderne Weltanschauung sie verbannt hat. Dazu werden die beliebtesten Vorurteile bürgerlicher Kunst beispielhaft auf ihre Ideologie hin untersucht: Ironie, Selbstreferenz und Paradoxie spielen im Neuen Realismus nur noch eine untergeordnete Rolle. Stattdessen formiert sich ein neues Interesse an einer realistischen, d. h. die Realität meisternden Darstellung des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen. Exemplarisch werden die Stücke von Henrik Ibsen, Peter Hacks und Heiner Müller sowie von René Pollesch, Kathrin Röggla und Elfriede Jelinek nach ihrem Realismus befragt.

 

Hier geht es zur Foto- und Audio-Dokumentation der Buchpremiere mit Bernd Stegemann, Kathrin Röggla und Christian Rakow in der Akademie der Künste Berlin, Mai 2015 

Pressestimmen

Stegemann stellt schlicht über zwei Jahrzehnte vermeintlicher "Innovation" im Theater infrage – darüber will und wird die Szene lauthals mit ihm streiten. Aber sie trifft auf einen Autor, der provokativ, aber klug und schlüssig munitioniert ins Feld zieht: für den runderneuerten Blick hinter und unter die Oberflächen der Gesellschaft mit den Mitteln der Kunst.

Michael Laages, Deutschlandradio Kultur

In seinem Buch »Kritik des Theaters« watschte Stegemann mit einem herrlich undifferenzierten Zornanfall das postmoderne Theater ab. Jetzt hat er mit seinem schlankeren neuen Büchlein ein »Lob des Realismus« nachgelegt, das vom Tonfall nicht weniger bissig, inhaltlich aber weitaus konkreter die Selbstgefälligkeiten des deutschsprachigen Theaterbetriebs anklagt.

Christian Baron, Neues Deutschland

Bernd Stegemann vermag luzide und überzeugend sowohl die Kritik des postmodernen Neoliberalismus als auch die Notwendigkeit und Möglichkeit des Realismus zu formulieren.

Jakob Hayner, konkret

Was Stegemanns "Lob des Realismus" zur Provokation macht, ist nicht nur die Abfertigung gängiger Trend-Ästhetiken, sondern sein Versuch, eine normative Ästhetik in der Tradition Brechts zu formulieren. Allein das ist in Zeiten des unverbindlichen Stil-Pluralismus eine Zumutung. Und genau das will Stegmanns Buch ganz offenkundig auch sein: eine Herausforderung der selbstgenügsamen Avantgarden, denen "die Mittel der Kunst zum einzigen Gegenstand der Kunst" werden.

Peter Laudenbach, Süddeutsche Zeitung

Stegemanns „Lob des Realismus“ hat in Theaterkreisen sowohl Widerspruch als auch Zustimmung provoziert. Seine Ästhetik setzt auf klare Abgrenzung gegen andere zumindest dem Selbstanspruch nach progressive Gesellschaftsgruppen und künstlerische Ausdrucksformen. Beeindruckend exklusive Voraussetzungen für eine Sammlungsbewegung.

Kai Bremer, Frankfurter Allgemeine Zeitung

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