Luk Perceval
begann seine Theaterlaufbahn 1979 als Schauspieler am Nationaltheater von Antwerpen. Fünf Jahre später gründete er die freie Truppe Blauwe Maandag Compagnie. Mit der BMCie realisierte er u. a. den Shakespeare-Marathon Ten oorlog. Die deutschsprachige Version unter dem Titel Schlachten! wurde 1999 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt und als beste Inszenierung des Jahres 2000 ausgezeichnet. 1998 ging er als Intendant des Nationaltheaters nach Antwerpen, das er in den 1980er Jahren als Schauspieler verlassen hatte und das er 1998 zum Het Toneelhuis umstrukturierte. In Deutschland erarbeitete er u. a. Traum im Herbst von Jon Fosse (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2002) und Shakespeares Othello in einer Bearbeitung von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel und Kleiner Mann – Was nun? (eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2010) an den Münchner Kammerspielen. Als Opernregisseur war er an der Staatsoper Stuttgart tätig, an der Staatsoper Hannover und an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin. 2005 bis 2008 war Luk Perceval Hausregisseur an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin. Seit der Spielzeit 2009/10 ist er Leitender Regisseur am Thalia Theater Hamburg, darüber hinaus Studiengangsleiter für Regie und Schauspiel an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg. Seine Inszenierung „Jeder stirbt für sich allein“ nach dem Roman von Hans Fallada feierte in der Spielzeit 2012/13 Premiere und war im Mai 2013 zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Im gleichen Jahr erhielt er den FAUST-Theaterpreis als bester Regisseur. Seit 2018 ist Perceval Director in Residence am NT Gent. Neben seiner Arbeit als Regisseur macht er Dokumentarfilme und ist praktizierender Yogalehrer.
Stand: 2024 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)