Wolfgang Engler
wurde 1952 in Dresden geboren. Von 1973 bis 1978 studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach einem Forschungsstudium promovierte er 1980 und arbeitete das folgende Jahr am Philosophischen Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR. Im Herbst 1981 wechselte er an das Ostberliner Institut für Schauspielregie, das wenige Jahre später als Fachbereich in die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin integriert wurde. Dort übernahm er 1987 die Leitung des Theoriebereichs und übte diese Funktion neben seiner Lehrtätigkeit bis 1991 aus. Im Jahr 2005 wurde er zum Rektor der Hochschule gewählt, an der er zugleich als Dozent für Kultursoziologie und Ästhetik tätig wurde.
Wolfgang Engler publizierte zahlreiche Studien über Lebensformen in Ost und West, Analysen über den Wandel des Politischen und der Öffentlichkeit sowie Untersuchungen zur Geschichte und zu den Perspektiven der modernen Lohnarbeitsgesellschaft. Im Jahr 2000 verlieh ihm die Friedrich-Ebert-Stiftung den Preis „Das politische Buch“, 2001 würdigte ihn die Deutsche Gesellschaft für Soziologie mit der Erstverleihung des Preises „Für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der öffentlichen Wirksamkeit der Soziologie“.
1992 erschien Selbstbilder. Das Projekt der Wissenssoziologie, eine überarbeitete Fassung seiner Habilitationsschrift aus dem Jahr 1989. Weitere Buchveröffentlichungen folgten: Die zivilisatorische Lücke. Versuche über den Staatssozialismus (1992); Die ungewollte Moderne. Ost-West- Passagen (1995); Bürger, ohne Arbeit. Für eine radikale Neugestaltung der Gesellschaft (2005); Unerhörte Freiheit. Arbeit und Bildung in Zukunft (2007); Lüge als Prinzip. Aufrichtigkeit im Kapitalismus (2009), Verspielt. Schriften und Gespräche zu Theater und Gesellschaft (2012).
Als Publizist und Essayist schrieb er für diverse Zeitschriften und Zeitungen (Die Zeit, taz, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Kursbuch, Sinn und Form, Theater der Zeit u. a.). 2017 erschien sein Buch Authentizität. 2021 erschienen seine Bücher Die offene Gesellschaft und ihre Grenzen (Matthes & Seitz Berlin) und zuletzt (2021) Die andere Wahrheit (Theater der Zeit).
Stand: 2024 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)