Theater der Zeit

Recherchen 12

Das Politische Schreiben

Essays zu Theatertexten

430 Druckseiten, 28 Beiträge, Ausgabe kaufen

Assoziationen: Hans-Thies Lehmann

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Vorwort

von Hans-Thies Lehmann

Diese Sammlung verdankt sich der Anregung Harald Müllers. Für seine Bereitschaft, dem Verfasser die Gelegenheit zu geben, die folgenden Essays, Aufsätze und Vorträge gebündelt zu publizieren, sei ihm an dieser Stelle herzlich gedankt. Die Texte entstammen recht unterschiedlichen1 Zusammenhängen und Zeitpunkten. Sie werden in der Hoffnung präsentiert, dass auch die älteren unter ihnen noch mit einigem Interesse zu lesen sein mögen und dass sie eine jedenfalls angestrebte Kontinuität der Reflexion dokumentieren, die dem Schreiben des Politischen in divergierenden Stilen und Formen galt und gilt. Auch können vielleicht die einzelnen Versuche sich gegenseitig erhellen, die Motive, in verschiedenen Sprachmilieus und Beleuchtungen vorgestellt, durch ihre wechselseitige Spiegelung an Deutlichkeit gewinnen. Ausgewählt wurden solche Studien, in denen »das Politische« eine zentrale Bedeutung innehat …

Unterbrechung

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Darstellbarkeit

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Drama

Woyzeck-Zeit

1 Woyzecks Ort ist, wo fernab der Hauptstraßen der Schutt liegenbleibt, der beim Bau der Industrien aufgeworfen wurde. Zu spät, zu früh: Was hier existiert, ist verkümmerte, abgelebte Vergangenheit und …

von Hans-Thies Lehmann

Kleist/Versionen

Vers leitet sich von versus, dem Ausdruck für das Wenden beim Pflügen her. Bei Kleist findet sich die vielfach variierte, zugleich sprachlich-rhetorische, narrative und dramaturgische Figur einer eigentümlichen Umwendung – …

von Hans-Thies Lehmann

Der andere Brecht

Fabel-Haft

1 Zwei miteinander kommunizierende Perspektiven sind verlangt, wenn man heute vom Theatertheoretiker Brecht, der mittlerweile oft skeptischer beurteilt wird als der Dichter Brecht, ein Bild gewinnen will. Die eine wird …

von Hans-Thies Lehmann

Versuch über Fatzer

FATZER sollte die Geschichte von vier Deserteuren erzählen, die 1918 in Mülheim an der Ruhr untertauchen. Sie warten und hoffen auf die Revolution, geraten bei ihren Versuchen, sich im Untergrund …

von Hans-Thies Lehmann

Brechtblock

Wie komme ich, ein Mann aus Augsburg mit vielfachen Gaben, die Welt zu sehn und darzustellen, auf diese Märkte, Cafés und Amüsierbuden, und unter solche Menschen? Vierzig Jahre und mein …

von Hans-Thies Lehmann

Studien zu Heiner Müller

Müllers Gespenster

»Wie kommen Sie denn zu Gespenstergeschichten, alter Herr?« – »Ich? – das liegt in der Luft ...« (Theodor Storm) Was hat es auf sich mit dem Gespenst, was ist da …

von Hans-Thies Lehmann

Ödipus Tyrann

Müllers ÖDIPUS TYRANN nach Hölderlins Sophokles-Übersetzung ist äußerlich mit den Antikebearbeitungen PHILOKTET und HORATIER durch den Ödipus-Kommentar verbunden, in dem Müller seine Deutung des Ödipus-Stoffes formuliert. Der Kommentar wurde in …

von Hans-Thies Lehmann

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Der Horatier

DER HORATIER, im Herbst 1968, nach dem Prager Frühling und seiner Niederschlagung geschrieben, 1973 in Westberlin uraufgeführt, ist ein Lehrstück; nach Reiner Steinwegs Auslegung der Brecht’schen Lehrstücktheorie also ein Stück …

von Hans-Thies Lehmann

Macbeth

Im März 1972 wurde im Theater Brandenburg Müllers Bearbeitung von Shakespeares Tragödie MACBETH uraufgeführt. Nach eigenem Bekunden wollte Müller »Zeile für Zeile« dieses Stück, das ihm unter Shakespeares Dramen besonders …

von Hans-Thies Lehmann

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Kommentar und Mord

Heiner Müllers ANATOMIE TITUS FALL OF ROME EIN SHAKESPEARE-KOMMENTAR, eine 1984/85 entstandene Bearbeitung gilt einem sehr frühen Text Shakespeares, wohl seinem blutrünstigsten und am meisten grotesken Werk. »Anatomie« – Körperaufschneiden …

von Hans-Thies Lehmann

Lehrstück und Möglichkeitsraum

1 In seinen Notizen zur Poetik des Aristoteles notiert Brecht die merkwürdige Überlegung, an die Stelle der »Nachahmung«, mit dem man das aristotelische Konzept der Mimesis übersetzt hat, den Begriff …

von Hans-Thies Lehmann