Theater der Zeit

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Dossier

Chile

Als Chile in den 1990er Jahren langsam zur Demokratie zurückkehrte, setzte ein Prozess der Erneuerung des chilenischen Theaters ein. Diese Entwicklung konsolidierte sich im 21. Jahrhundert: Die meisten Autor:innen der Gegenwart sind Schauspieler:innen, die durch die Arbeit mit ihren Compagnien zu Dramatiker:innen wurden und das Theater ausgehend von den Proben hören. Ein wichtiger Faktor in diesem Veränderungsprozess war das großartige Wirken der engagierten Autor:innen in der Zeit der Diktatur.

Heute setzen international bekannte Künstler:innen wie Manuela Infante und Guillermo Calderón neue Akzente in der außerordentlich lebendigen, sehr politischen Theaterszene Chiles.

Foto: Canva
Performer:innen im Rahmen des Umzugs im Karneval de La Legua auf der Straße. Foto Ana Carolina Alba

Überlegungen

Guerrilla Marika

Der Staatsstreich im September 1973 ist eine offene Wunde in der Geschichte unseres Landes. Die untersten Schichten der Gesellschaft wurden verfolgt, und wir, die sexuell dissidenten Personen, sollten uns unter …

von César Cisternas und Cristián Aravena

Foto: Ana Carolina Alba

„Donde viven los bárbaros“ (Wo die Barbaren leben) in der Regie von Pablo Manzi, Andreina Olivari. Foto Daniel Corvillón

Überlegungen

Bonobo

Obwohl unsere Biografien stark durch das unmittelbare Erleben der Diktatur geprägt sind, lässt sich doch sagen, dass ein bedeutender Teil unserer gesellschaftlichen und politischen Erfahrungen in Chile in die Zeit …

von Pablo Manzi und Andreina Olivari

Foto: Daniel Corvillón

 und in der Regie von Plataforma Bastarda (Bastard-Plattform) von Tania Rojas  Credit Christian Nawrath

50 Jahre nach dem Putsch in Chile

Wie hat sich die Beziehung zwischen Erinnern und Theater nach der Diktatur entwickelt?

von Ivan Insunza Fernández und Sebastián Pérez Rouliez

In diesem Text setzen wir uns mit der chilenischen Theaterlandschaft nach der Diktatur und nicht mit der der Transition auseinander, da wir andernfalls eine theoretische und politische Einordnung vornehmen müssten, …

Foto: Christian Nawrath

„Hijos de…“ (Kinder von…) von Claudia Hidalgo in der Regie von Fernando Ocampo Ensemble: María José Contesse, Caro Quito und Alonso Torres

Dramatik

Schreiben, um nicht zu vergessen

Weibliche Dramatik zur Diktaturerfahrung in Chile

von Daniella Girardi, Isabel Sapiain und Gabriela González

Im Jahr 2020 begannen wir mit dem Projekt Dramaturgas Chilenas (Chilenische Dramatikerinnen), das versucht, zur Sichtbarkeit der Arbeit von Theater­autorinnen in unserem Land beizutragen. Zuerst erschien ein Podcast, dann eine …

Foto: MoodLab und Noli Provoste

¡Parlamento!“ (Parlament), in der Regie von Andrés del Bosque von der Tryo Teatro Banda präsentiert. Auf der Bühne der Schauspieler und Musiker Francisco Sánchez

Klangwelten

Klänge von Gestern und Heute auf den Bühnen Chiles

In der (chilenischen) Theaterlandschaft gibt es Inszenierungen, die als Meilensteine gelten, was die künstlerische Arbeit mit Klangqualitäten betrifft – Ergebnisse langjähriger, konsequenter und konzentrierter Auseinandersetzungen mit der Materie. Unvergessen bleibt …

von Soledad Lagos

Foto: Teatro Municipal de Talca

„Informe de una mujer que arde“ (Bericht einer brennenden Frau) von Isidora Stevenson in der Regie von Paula Bravo

Überlegungen

1986

Ich bin sechs Jahre alt, es ist Sommer. Ich bin auf dem Land. Wir sind jeden Sommer auf dem Land. Meine Mutter sitzt im Schatten auf einem Stuhl. Ich liege …

von Isidora Stevenson

Foto: Josefina Pérez

DaGAM- Centro Gabriela Mistral-Hausansicht

Überlegungen

GAM: Fünfzig Jahre nach dem Putsch

Das Centro Gabriela Mistral (GAM) ist ein emblematischer Ort der Stadt Santiago de Chile, nicht nur, weil es das erste Kulturzentrum ist, das unter einer demokratischen öffentlichen Politik gegründet wurde, …

von María José Cifuentes

Foto: Patricio Melo

„Cristo“ (Christus) von Manuela Infante, Design Claudia Yolin

Überlegungen

Die Schützengräben des Unwahrscheinlichen

Seit 23 Jahren arbeite ich in den Darstellenden Künsten von der technischen Seite aus. Ich habe immer das große Engagement meiner Kollegen geteilt, darüber nachzudenken, was wir in den prekären …

von Claudia Yolin

Foto: Álvaro Benítez

„Escuela“ (Schule) von Guillermo Calderón in eigener Regie

Überlegungen

Über die fünfzig Jahre

Das Trauma, das meine Familie durch den Putsch erlitten hat, ist unvorstellbar. Deshalb hasse ich es, in Chile zu leben. Ich wäre gerne ausgewandert, konnte es aber nicht. Einmal war …

von Guillermo Calderón

Foto: M. Paz González Durney

Neuerscheinungen im Verlag

Cover Recherchen 167
Cover Rampe vol.2

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