Theater der Zeit

Recherchen 51

Realistisches Musiktheater

Walter Felsenstein: Geschichte, Erben, Gegenpositionen

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Einleitung

von Werner Hintze, Clemens Risi und Robert Sollich

»Realistisches Musiktheater« mutet, wenigstens auf den ersten Blick, wie ein veritables Oxymoron an. Kaum eine andere Theaterform scheint von vornherein so grundlegend zur Künstlichkeit verdammt zu sein wie die Gattung »Oper«, für deren Erneuerung »Musiktheater« fast immer programmatisch steht. Entrückt doch die »empirische Irrationalität« einer Welt, in der gesungen statt gesprochen wird,1 jedwedes musikalisches Theater vermeintlich von der Wirklichkeit, auf die es sich bezieht. Trotz, vielleicht aber auch gerade wegen dieser Paradoxie vermochte »realistisches Musiktheater« gleichwohl zu einem Schlüsselbegriff der Gattungsgeschichte im 20. Jahrhundert zu avancieren. Nur wenige andere Projekte scheinen im Rückblick das Verständnis von Oper so tiefgreifend verändert zu haben wie Walter Felsensteins 28 Jahre an der Komischen Oper Berlin und die von ihm begründete Tradition. Felsensteins Forderung, …

Zur Eröffnung

Der Begriff „Realistisches Musiktheater“ ist eigentlich eine Contradictio in adiecto. So etwas gibt es ja nicht, denn Musiktheater ist seinem Wesen nach nicht realistisch. Schon die Tatsache, dass Menschen auf …

von Andreas Homoki

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Begegnungen mit Felsensteins Musiktheater

Ich habe mein Referatsthema ins Subjektive transformiert, um fast 50 Jahre ins Blickfeld zu rücken, in denen ich – Schüler, Oberschüler, Student, Musikdramaturg, Assistent – Inszenierungen von Walter Felsenstein erlebte. …

von Gerd Rienäcker

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